* Rund Europa 2011, 3. Tag: Etoliko – Metsovo

Donnerstag, 01.09.2011, 20:47:25 :: Metsovo :: Hotel Egnatia

Bei den Aromunen

Reisen bildet. Das ist schön und soll so sein. Aber zur Zeit kommt mehr Neues auf uns zu, als man verdauen kann; ich komme kaum rum mit Vor- und Nachlesen. Und dann die unvorhergesehenen Ereignisse und was alles schief geht. Heute Morgen z.B., in Etoliko, konnten wir die Hauptkirche besichtigen und einen Blick »hinter die Kulissen werfen« und zündeten Kerzlein an.

Heute Nachmittag in Ioannina mussten wir schwer schwitzend die Festung umrunden um dann in Epirus wieder ins Gebirge, den Pindos, »aufzusteigen«; Senfle sei Dank allerdings ohne Zwischenfälle. Zufall. Eigentlich wollten wir bis Kastoria, aber wir kamen nur bis Metsovo, einem vor allem von Aromunen bewohnten Bergstädtchen auf ca. 1200 Meter. Wir kommen uns hier vor wie in Rumänien, Bulgarien oder fast wie in der Türkei – nicht aber so richtig wie in Griechenland; die Geschichte des Ortes erklärt das ja alles, aber man muss sich eben erst mal zurechtlesen. Dass der Hotelier uns einen – leckeren – Espresso spendiert, als wir da draussen auf der Bank an der Strasse sitzen: Zufall.

Wie das so ist mit Plänen, die man sich macht, sie hauen einfach nicht hin – wir hatten das ja schon mehrfach, so auch diesmal wieder: Der erste Tag ging schief und wir landeten (mal wieder mit dem gewissen Riecher, aber wahrscheinlich war’s nur Zufall) in einem kuriosen aber urgemütlichen Hotelchen am Golf von Korinth statt in Etoliko. Die Festung von Rio wollten wir besichtigen aber sie ist nachmittags geschlossen; sag‘ ich doch: Alles geht schief. Die Fähre (wir fahren eben gerne Schiff) ging bei der Überfahrt von Rio nach Andirio wider Erwarten nicht unter. Wären wir für mehr Geld über die Brücke gefahren – sie wäre sicher ‚runtergebrochen.

In Etoliko selbst dann, gestern Abend, gab der Regen im Konzert mit einem deftigen Gewitter seinen Einstand und löschte für Stunden alle Lichter, so dass wir bei reichlich Kerzenlicht mit Dimitri und anderen in der Taverne sitzen und, wesentlich nur auf unseren Geschmackssinn angewiesen, Köstliches zu uns nehmen mussten (sie kochen, dem Himmel sei Dank, mit Gas…) um uns danach in völliger Dunkelheit durch Pfützen zum Hotel durchzutasten. Wir hatten das Zimmer gerade betreten, bewaffnet mit den beiden Taschenlampen aus dem Auto – da ging das Licht wieder an. Das war aber sicher auch Zufall und Ausnahme und macht meine Theorie i.W. nicht hinfällig. Zum Schreiben war es aber zu spät.

O.k., dass wir die Festung in Ioannina fast auf Anhieb fanden, das war auch Zufall. Und dass wir in den Schluchten des Pindos nicht verschütt gingen und Senfle nicht die Grätsche machte – alles Zufall.

Wie immer wieder gesagt, Pläne hauen meist nicht hin. Das aber ist genau das Spannende daran: Man weiss nicht, was kommt. Und am Ende ist man schlauer. Dummerweise. Das musste mal raus…

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  • 2011-09-01;252;4:29;1:58;106;56.2;39;Etoliko-Metsovo
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6 Antworten zu * Rund Europa 2011, 3. Tag: Etoliko – Metsovo

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  6. Erich Wilts sagt:

    Lieber Reinard,

    Gut, dass der Genosse Zufall manchmal die ach so schoenen Plaene durchkreuzt…
    Sehr anschaulich und amuesant zu lesen war das bei Dir.
    Herzliche Gruesse aus Fairbanks von
    Heide + Erich

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