* Rund Europa 2012, 9. Tag: Rømø – Kristiansand

Samstag, 09.06.2012 :: Sonntag, 10.06.2012, 21:20:14 :: Seljord Hotell, Seljord

Wer auf einer Insel steckt…

…und da wieder runter will, benutzt normalerweise eine Fähre. An der Nordseeküste geht das auch per Damm, so auf Rømø.

Auf dem verlassen wir die Insel an diesem Morgen um zu einer Fähre zu gelangen: Der nach Norwegen, hoch oben in Dänemark, in Hirtshals. Frohgemut sind wir nicht, allenfalls hoffnungsfroh. Es regnet, ist grau, unsere Reisestimmung ist mau.

Wir hatten uns das eher so vorgestellt, dass wir möglichst dicht an der Westküste durch die Dörfer tuckern und uns Land und Leute ansehen, den einen oder anderen Cappuccino in einem Strancafé genehmigen, vielleicht noch einmal übernachten…

So ging es nicht, das wurde uns schnell klar. Also was tun? Durchstarten? Es wurde so ein Zwischending. Wo es trockenen Fusses mal was zu sehen gab, haben wir es mitgenommen.

Bump

Ein Bump, viele Bump? Die Lektion immerhin haben wir gelernt, denn es gibt auf unserer Fahrt viele, die unser Senfle zu überhoppeln hat. Aber die Frontfedern sind ja neu. Und so erreichen wir irgendwie Hirtshals und suchen die Stelle, wo man die Tickets für die Überfahrt nach Kristiansand bekommt.

Finden wir auch nach einigen Ehrenrunden, nachdem wir zuerst am Checkin gelandet waren, wo ein Ticket später einen extra Aufschlag gekostet hätte.

Ticket to ride…

…für heute Nacht, 20.45 Uhr soll’s losgehen, für sagenhaft günstige 62 € für zwei Menschen mit Senf, da kommt direkt ein wenig Freude auf. Mitternacht dann in Kristiansand? Wir werden sehen… Aber jetzt erst mal: Was tun bis zum Einchecken?

Sightseeing in Hirtshals…

…ist also angesagt, birgt nur ein Problem: Trotz nachlassendem Regen erzeugt das keine bessere Stimmung als andauernder Landregen. Alles leer, keine Cafés, nur Frittenbuden unterschiedlichen Niveaus offen. In eine setzen wir uns dann eben rein, nach ausgiebigem Blick auf Hafen, Baustellen und einer fernen Brandungsmauer weiter draussen.

Kurz: Eine Hafenstadt für den Aufbruch zu fernen Küsten sieht anders aus.

Checkin und Warterei

Das ist das Schöne an Piräus: Man kommt an, kauft das Ticket und breitet sich im Hafencafé aus, legt die Beine hoch, bestellt Tost, Wasser, Eleniko und wartet. Wenn der Dampfer soweit ist, fährt man da drauf und macht sichs an Deck bequem.

So geht das im kultivierten Norden Europas nicht, da steht man stundenlang auf einem Parkplatz, militärisch in Kolonnen und wartet. Kein Kaffeebüdchen, kein Eis- oder Kringelverkäufer. Wir wissen mal wieder, warum wir Griechenland so schätzen.

Vor latter Langeweile studiere ich in einer kurzen regenfreien Phase unser Zielgebiet an der grossen Tafel.

Irgendwann fahren wir drauf…

…und sind dann auch schon drin im heissen Samstags-Norwegen-Trip. Mit lautstarkem Alleinunterhalter, mit Werbung werfenden Fernsehern, Sonderangeboten des schwimmenden Kaufhauses und – vor allem – einer lauter grölenden Meute Jugendlicher. Ausgelassenheit geht eigentlich anders. Hier muss offenbar der Alkohol der »Fröhlichkeit« in den paar Stunden Überfahrt möglichst rasch auf die Sprünge helfen.

Aher irgendwie bringe ich die Zeit der Überfahrt auch hinter mich, lesend und mit einem Spaziergang durch den schiffseigenen Supermarkt – eine Erfahrung auf die hätte verzichten können. Aber so was weiss man immer erst hinterher.

Ankunft um Mitternacht

Es ist gerade Sonntag früh, als wir vom Schiff fahren, hinein in eine regentriefende Stadt, die dem Ankömmling nichts Einladendes bietet. Wir entschliessen uns, gleich los zu fahren, irgendwo wird sich was ergeben. Die Vorstellung geben wir nach ca. 20 km auf und fahren zurück in die Stadt und klappern die Hotels ab. Besetzt. Ausgebucht. Nichts zu machen. Zuletzt finden wir dann das Scandic und fügen uns dem Preisdiktat.

Tagesleistung, Tracks & Links:

  • 2012-06-09;395;05:40;02:36;112;69.6;47.6;Romo-Hirtshals

    2012-06-09;556;09:25;04:01;112;59.1;41.4;Romo-Kristiansand
  • Track

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