Samstag, 23.06.2012, 18:10:47 :: Skibotn, auf dem Campingplatz Olderelv, hier auf Englisch
Nun sind wir also wieder in Norwegen
Es hat hat ins zu sehr gejuckt, Berge und ein paar Fjorde und so. Aber schon der Weg dorthin, fast immer Nordwest, dorthin, wo man von Finnland aus direkt nach Norwegen wechseln kann – schon diese Tagesstrecke war eine völlig neue Erfahrung. Ich habe Mühe, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht ist es besser, nur die Bilder sprechen zu lassen. Aber ein Ersatz für die ruhige Fahrt nach Norden, nahezu ohne Verkehr, das Annähern an die ersten kahlen aber schneefreien Berge, im Hintergrund die aufragenden Felsen, völlig mit Schnee überzogen, das Ganze bei blitzblauem Himmel und einer Wolkendekoration wie… – gut, ein Ersatz sind auch die Bilder nicht, egal wie viele ich hier reinstelle. Über 600 Aufnahmen waren das heute…
Egal: Es ist jedenfalls eine grosse und starke Erfahrung, der Übergang vom Wald-Wald-Wald zum Riesensumpf mit allenfalls noch Krüppelbirken. Der Schnee ist noch nicht lange verschwunden, viele Pflanzen treiben Gerede erst ihre – frostroten? – Stängel, eigne andere blühen bereits: Butterblumen, Schachtelhalm, diese weissen Siebensterne, Heidel?beeren, viele andere, neue, die ich gar nicht kenne. Den Bäumchen merkt man an, dass sie es schwer haben, hier zu überleben, schüchterne kleine Blättchen treiben sie nur, wo bei uns die Birken wie grüne Knäuel dastehen.
Doch halt. Ich bin schon bald am Ende. Wir frühstückten doch zuerst in dieser formidablen Ferienanlage, die so gar nicht touristisch ist, nicht voller Touristen und wo wir einen Tag Pause gemacht haben, nicht nur wegen der angeschlossenen grössten Huskyfarm und dem angekündigten Sonnwendfeuer und -fest gestern Abend; darüber wird noch zu berichten sein. Ich habe ja auch geschrieben.
Gut gesättigt (ich werde langsam zum Fischesser) legte ich letzte Hand an, um Lis möglichst ungestörtes Fotografieren durch die Fromntscheibe zu ermöglichen, jeden Morgen eine elende Sisyphosarbeit.
Wir tanken noch schnell voll und folgen dann bei Kaiserwetter dem reissenden Grenzfluss zu Schweden Muonio älv oder Tornionjoki, wie er in Finnland heisst, nach Nordwesten auf der Nordlichtroute.
Mit Nordlichtern wird das derzeit ja nichts, aber jede Strasse braucht eben einen Namen, »21« ist einfach zu langweilig und nichts sagend.
Seine Stromschnellen und die hohe Fliessgeschwindigkeit faszinieren mich andauernd. Wo kommt bloss das viele Wasser her? Einige Male suchen wir noch den Kontakt mit ihm, wenn die Strasse dicht genug herankommt, den Mücken »NOBITE-sprühend« trotzend.
Zzuweilen nimmt er eine nahezu elegische Breite ein.
Sumpfig wird es überall…
…einzig der Damm mit der Strasse garantiert trockene Füsse. Wo nicht Fluss oder See, da ist Tümpel oder sumpfige Wasserfläche.
Kiosk unterwegs
Wir scherzen immer wieder: Jetzt müsste am See eine Kaffeeterrasse (schönes Wort!) kommen, weisse Stühle, blaue Tischchen. Dann gibt’s den Cappuccino und den italienischen Eisbecher. Ganz so haben wir es nicht getroffen, aber der Kaffee war ebenso frisch wie die Schmalzkringel, die man ohne intensives Fingerlecken nicht gegessen bekommt, so sehr sind sie in Zucker getaucht.
Ansonsten fehlen mir…
…wie gesagt die Wort, daher noch ein paar Bilder.
Pflänzlein…
…und Landschaft…
…und der Hinweis, dass…
…ich meinen Eisbecher dann doch bekam.
Tagesleistung, Tracks & Links:
- 2012-06-23;254;03:56;03:49;116;64.3;32.6;Muonio-Skibotn
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@niels: Was bedeutet »zwei gescheite, erste belege gleichzeitig wären möglich« ?
schwedischer hartriegel; und zwei gescheite, erste belege gleichzeitig wären möglich. außerdem trollblume (!), rosmarinheide (andromeda polifolia)