* Rund Europa 2012, 6. Tag: Horneburg/Gut Daudiek – Gross Schenkenberg

Mittwoch, 06.06.2012 :: Groß Schenkenberg
Donnerstag, 27.12.2012, 16:37:45 :: La Palma

Gut Daudieck, ich muss Dich lassen

Hier draussen, südlich der Elbe im Alten Land befindet man sich wahrlich auf historischem Boden.

Der älteste bekannte Nachweis für eine Besiedlung des Hornberger Geestrandes am Urstromtal der Elbe kann noch heute auf einem archäologischen Lehrpfad durch einige Großsteingräber westlich von Gut Daudieck besichtigt werden. Die Gräber datieren in die Zeit um etwa 3500 v. Chr., wie Grabbeigaben auswiesen.

Wikipedia

Gewiss gäbe es also viel zu entdecken. Wir sehen uns allerdings nur noch ein wenig auf Gut Daudieck um, denn zwei Ziele warten heute auf uns. Gebäude und Gärten verbinden sich hier auf dem Gut mit den Werken der beiden Künstler, unseren Gastgebern.

Viel Zeit haben sie heute früh nicht für uns, denn die Kinder des Kindergartens haben sich angesagt und fallen auch gleich nach dem gemütlichen Frühstück ein. Voller Eifer und Tatendrang werfen sie alles von sich und drängen hoch ins Atelier, wo sie heute Morgen werkeln dürfen.

Wir packen und fahren…

…nach Südosten. Wir wollen Hamburg weiträumig umfahren um Tespe zu erreichen. Das kennt nun nicht jeder. Aber wenn ich erkläre, dass Tespe schräg gegenüber des Kernkraftwerkes Krümmel in Geesthacht liegt, müsste es Klick machen. Krümmel wurde 2011 still gelegt, das nebenbei.

Da wir uns zunächst der deutschen Autobahn anvertrauen, denken wir nichts Böses; die wird uns wohl leiten. Leider ist dem nicht so. Die Schilder, so vorhanden und wir sie (rechtzeitig) erkennen, sind eher für Pendler. Es gibt Umleitungen und Fehlleitungen, jedenfalls fahren wir mehrfach hin und her bis es wahr wird: Wir sind auf der richtigen Strasse, Winsen/Luhe ist ausgeschildert und ich denke an mein erstes Auto, ein Goggomobil, das das Nummernschild dieser stolzen Hauptstadt des Landkreises Harburg trug. Auch stelle ich heute fest, dass ich kein einziges Fotos dieser Edellimousine mehr besitze. Man hat Mitte der Sechzigerjahre irgendwie weniger fotografiert als heute…

Nun, weder der/das Goggo noch Krümmel sind der Grund, warum es uns nach Tespe drängt. Ein Schulfreund aus frühen Hohenheimer Tagen lebt dort. Dass er sich an gemeinsame Hamburger/Buchholzer Erlebnisse erinnert, die bei mir weg waren, habe ich vor wenigen Jahren bei der Vorbereitung des ersten Klassentreffens in Hohenheim erfahren – aber ich sehe, ich werde biografisch. Jedenfalls, ihm wollen wir einen Besuch abstatten. Er schwärmte so von seinem Bauernhaus am Deich, da musste ich sehen.

Der Deich, die Elbe, das AKW

Und so kommen wir auch auf den Deich und sehen die Elbe – und Krümmel, natürlich. Als Industriedenkmal und Kunstwerk…

Weiter geht’s…

…zurück nach Geesthacht, dort ist die Brücke,

um ans andere Ufer zu gelangen, hinüber nach Schleswig-Holstein; ein paar Kilometer weiter elbeauf wären wir bereits in MeckPomm gelandet… Durch Wald und Feld, vorbei an Quellen, ruhig grasenden Reit- und Milchtieren und verträumt liegenden Höfen, immer wieder freudig überrascht durch vorsommerlichen Sprühregen…

…erreichten wir unser letztes Ziel an diesem Tag:

Gross Schenkenberg, ein kleiner Weiler nahe Lübeck. Dort erwarteten uns Freunde, die wir auf La Palma kennen gelernt hatten und mit denen wir uns innerhalb kurzer Zeit so gut verstanden hatten, dass klar war: Das gibt einen gemütlichen und frohen Abend.

Und so war es dann auch…

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1 Antwort zu * Rund Europa 2012, 6. Tag: Horneburg/Gut Daudiek – Gross Schenkenberg

  1. Helmut Hansen sagt:

    …da wir gegenwärtig in Österreich weilen, kommt fast ein bißchen Wehmut auf – beim Betrachten Deiner Schnappschüsse. Selbst die von Dir beklagten Um- und Fehlleitungen sind erinnerungswert. Doch wir wissen aus guter Quelle, es liegt ein grauer Wolkenschleier über allem. Es ist daher wohl eher Deiner poetischen Perspektive zuzuschreiben, dass uns diesen grauen Schleier vergessen lässt, in den wir in ein paar Tagen wieder eintauchen werden…

    Herzliche Grüsse vom Wilden Kaiser
    Anne & Helmut

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