* Rund Europa 2014, 5. Tag: Meganisi – Sarandë

8. April 2014, 17:42:31 :: Sarandë, Hotel Porto Eda
9. April 2014, 13:43:48 :: Tepelenë, Hotel

Es hieß, früh aufzustehen: die Fähre geht morgens schon um 7:45 Uhr. Es ist noch dunkel als wir aus den Federn kriechen und packen. Lis macht noch nebenher Wasser für einen heißen Tee während ich schon mal Gepäck nach unten zum Wagen schleppe. Zu beißen werden wir dann in Nidri was finden.

Ja, die Fähre: Lydia erzählte gestern Abend ja, dass die Meganisi II eine Nummer zu groß ist. Dass die Eigner aufgeben. Bisher haben sie vor allem die regen Transporte für den Russischen Pächter zur Onassis-Insel über Wasser gehalten. Zu wenige fahren hin und her. Vor allem nicht mit dem Auto. Das Deck ist fast immer leer. Eine Person kostet 2€, das Auto 13€. Da lassen die Griechen derzeit das Auto stehen. Krise eben. Und das Schiff braucht jetzt auch länger: Diesel sparen. Von staatlicher Seite gibt’s auch keine Zuschüsse mehr, der Staat fühlt sich nicht mehr verantwortlich. Die Menschen auf Meganisi bangen. Was wird, wenn der Eigner Pleite geht?

Heute ist er pünktlich und fährt.

Morgendliche Fähre

Drüben in Nidri finden wir entgegen unserer Befürchtung schnell einen Bäcker und mit frischen Sesam- und Käsekringeln versorgt tuckern wir los und mümmeln nebenher erst mal die Sesams.

Der Anschluss von Lefkada ans Festland ist ja immer wieder beeindruckend. Durch eine weit sich dehnende Lagune zieht sich der schmale Streifen mit der Straße, die, nur noch durch eine Drehbrücke unterbrochen, Insel und Festland verbindet. Man fährt letzen Endes „durchs Wasser“.

Bei Prevesa schließlich, das man bald erreicht, wenn man nach Norden will, fährt man dann sogar unter Wasser. Der Tunnel kostet immer noch 3€ eine Richtung. Dann folgt wieder eine dieser Urlaubsstrecken: fast immer am Wasser, tiefblau, Wolken, Ihr wisst, was ich meine.

Nebenstraßen…

Wann immer wir Nebenstraßen finden, die auch ans Ziel führen, dann nehmen wir die. Und so fahren wir über Parga. Wir bleiben dadurch dichter am Meer. Und an den Menschen. Denn die Rennstrecke verhindert, dass man in den kleinen Dörfern anhält und sich ins Kafenion setzt. Wir versuchen dann unser bisschen Griechisch an Frau und Mann zu bringen und erfahren so von einer Wirtin, dass sie Deutschland toll finden, die Tochter in der Schule deutsch lernt, sie das aber nicht kann, will wissen, woher und wohin und sie erklärt uns, was wir ohnehin wissen, dass Naxos die tollste aller Inseln ist. Sie empfiehlt uns noch die Paralia von Parga und weiter geht’s.

image

image

Bis – ja, bis es eben nicht mehr weiter geht. Bauarbeiten, Kanalisation wird gelegt. Bagger, Lastwagen, Chaos. Wir fahren kleine Wege, Strässlein, die im nirgendwo enden, können Dank Twingos Wendekreis zweimal erfolgreich wenden und schaffen es so tatsächlich Dank GPS und einem Griechen, der uns auf dem Mofa entgegenkommt (Er strahlt „Kann ich helfen?“ in bestem Deutsch…), wieder den Anschluss zu finden.

Wir passieren die Großbaustelle Igoumenitsa, wo die nächste Hafenerweiterung und die Stadtsanierung wiederum harte Anforderungen an unser Gedächtnis und das GPS-Programm im iPhone stellen. Es löst sich alles und wir landen im letzten „Stützpunkt“ der Staats-griechischen Welt, bevor es nach Albanien geht: Sagiada, Kaffee und Tsaziki – wie immer.

Sagiada

Am Zoll in Mavromati dann macht der Zollbeamte wohl gerade Mittagspause, es ist schließlich 15 Uhr. Und so staut sich das ausreisewillige Publikum an der EU-Aussengrenze Griechenlands auch in der Gegenrichtung… Nach einer Weile kommt er, in Jeans und buntem Hemd, ein halber Hippie und löst das Knäuel mit lässigen Blicken durchs Fenster in den Kofferraum und in die Reisedokumente.

Der albanische Zollbeamte ist dagegen sehr exakt, fest verpackt in seiner Uniform, während mir nur Hemd schon zu warm ist, liest die Pässe ein, damit die NSA Futter bekommt und wir sind drin.

In Sarandë ist man dann ohne Zwischenstopp recht schnell auf der neuen Straße. Wie bestaunen dennoch und immer noch die kahlen Berge, die in die leere Landschaft gesetzten Bauruinen und plumpsen immer noch in Schlaglöcher, wo wir sie garnicht erwarten.

image

Alles macht Fortschritte, auch in Sarandë. Aber es geht quälend langsam an vielen Stellen und chaotisch. Schutt und Müll finden keine Heimat, um dieses schöne Land wirklich glänzen zu lassen. Dazu dann in der nächsten Runde. Wir machen dann einen kleinen Spaziergang.

image

image

Picasa

Picasa

Dieser Beitrag wurde unter GR, RundEuropa2014 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar