Samstag, 01.04.2016 :: Sarande, Hotel Porto Eda
Samstag, 02.04.2016, 22:59:01 :: Sarande, Hotel Porto Eda
Donnerstag, 07.04.2016, 13:23:33 :: Basta Voda, Hotel Palac
Anzukommen und beim Einchecken wiedererkannt zu werden, einen Zimmerrabatt einheimsen – das ist nicht das Schlechteste. Dann duschen und danach ins Bett das Wichtigste. Bis morgens um 8 Uhr. Husten, Schnupfen sind immer noch nicht weg, gehen aber zurück, das zumindest können wir erahnen. Ich wage zu behaupten, ein deutscher Hausarzt hätte uns nicht auf die Piste gelassen…
Zurück das Ganze. Zitsa verlassen wir mit reichlich frischem und köstlichem Gebäck. Die Kringel haben wir weggekauft – sie sind zu gut.
Zuvor begegnen wir aber wieder einem der hier zahlreichen alten Herren, die lange Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet haben. Wir hören und frischen auf: Mehr als 40 Jahre, er weiss nicht, wo seine Heimat ist, meint aber am Ende: Hier in Zitsa sei seine Heimat, Deutschland aber »sein Land«. Immer wieder werden wir in Deutsch angesprochen, – ob man helfen könne? – zum Beispiel. Und die Kolonialwarenhändlerin, die ihre Kindheit in Offenbach verbracht hat, holt sich auch gerade frisches Brot. Deutsch-griechisches Treffen, jedes mal, wenn wir hier in Zita sind. Kein böses Wort – ausser gegen Merkel, der Inkarnation dessen, was ein denkender Mensch (Fühlen brauchts da gar nicht) nicht gutheissen kann. Aber immer wird die Kritik mit Freundlichkeit vorgebracht, oft in einen Witz gekleidet und ebenso oft staune ich darüber, denn ich würde schneidender formulieren.
Einschub: Eine Bemerkung bei einer grossen Namenstagfeier in Galanado; mit am Tisch: der Bürgermeister der Insel. Als ich die Tafel fotografieren will, kommt schmunzelnd die Aufforderung, das Foto aber nicht Merkel oder Schäuble zu zeigen, sonst würden die meinen, es ginge ihnen hier gut…
Die Bookery
Nicht versäumen dürfen wir auch die Bücherei, die Anna, Kostas‘ amerikanische Frau, hier in Zitsa aufgebaut hat: Eine Bibliothek, angereichert mit Grafiken, Gemälden, Spielzeug und Kuscheltieren, eine Einrichtung, die bei Alt und Jung (!) sehr grossen Anklang gefunden hat; als Anna uns die »Bookery«, wie ich sie nenne, letztes Jahr Anfang Mai am späten Nachmittag aufschloss, waren umgehend vielen Kinder da und setzten sich in die bequemem Ecken, spielten, blätterten und lasen… Heue früh sind sie natürlich alle in der Schule.
Aber wir müssen los, es hilft alles nichts.
Pindos Nationalpark
Unser nächstes Ziel ist der Pindos-Nationalpark, speziell Monodendri mit seinem überwältigenden Blick in die Mitte der Vikos-Schlucht, die dort an die tausend Meter steil und nahezu senkrecht in die Tiefe abfällt. Aber davon später.
Zunächst erleben wir das Morgenerwachen des nächsten Tales, das wir wenig später auch durchqueren: »Im Nebel ruhet noch die Welt…« fällt mir sofort ein, als wir staunend am Pass anhalten, überrascht staunen – und natürlich fotografieren.
Mahnmal monumental
Hoch auf einer Bergkuppe, die wir erklimmen müssen, steht eine erdrückende Grossplastik, die wir uns natürlich wieder näher anschauen.
Sie steht im Zusammenhang mit dem OXI-Tag, dem 28.10.1940, der Griechenland dem Angriff deutscher Truppen aussetzte.
Wenig später dann viele Schilder und ein funkelnagelneues Informationszentrum. Dort fassen wir Lektüre und lassen uns erklären, warum ein Tag hier eine lachhaft kurze und niemals im Leben ausreichende Zeit sei, sich hier umzusehen.
Das bedeutet nach unserem Kurzbesuch: Wiederkommen, zu viel gibt es an verschiedenen Ecken und Enden an Einmaligem zu bestaunen; wir sehen ein, dass ein Nationalpark dieser Grösse in ein paar Stunden nicht zu erfassen ist. Davon unabhängig: Wir sind nach wie vor malade…
Aber so fahren wir eben erwartungsvoll hinauf nach Monodendri, wo Busse entlang der Dorfstrasse dicht auf dicht stehen; wo die zugehörigen Menschen sind, bleibt uns verschlossen, nur wenige sehen wir beim Souvenirs einsammeln…
Die Strasse führt weiter nach oben durch einen »Steinwald« von märchenhafter Wucht und Anmut zugleich; die Bäume sind noch fast alle blattlos, dadurch verdecken sie die Steintürme mit ihrer irren Schichtung nicht, der Blick geht links und rechts frei ins Gelände und – nun, auch stundenlanges Sehen und Fotografieren lässt einen machtlos zurück ob dieser Formenvielfalt.
Die Vikos-Schlucht
Am Ende dann der kleine Parkplatz mit übervollen Mülltonnen (neben anderen leeren – wie viel Intelligenz braucht der Mensch?) und ein zwei- bis dreihundert Meter langer gepflasterter Fusspfad bis an den Rand der Schlucht.
Wie soll man da noch einen draufsetzen? Es ist einfach Wahnsinn, die Caldera auf La Palma mit doch vergleichbaren Ausmassen fällt mir gar nicht ein, diese Schlucht braucht keine Vergleiche. Nur schade, dass ich nicht schwindelfrei bin – Erbmasse…
Ab nach Sarandë
Die weitere Strecke ist landschaftlich unverändert schön und friedlich, Tourismus ist dann wohl ab Mai.
Und irgendwo grüsst wieder ein Held aus der jüngeren Geschichte von einem der vielen Hügel.
Die Wegweiser sagen uns, wo wir das nächste Mal hin müssen. Und dann sind wir auch schon an der Grenze nach Albanien. Ohne Schwierigkeiten passieren wir.
Mittlerweile ist uns klar: Wir brauchen erst mal Ruhe, ein Bett und viel Schlaf. Ab der Grenze ist der Rest ja »Standardstrecke« aber trotzdem freuen wir uns über das frische, zarte Grün der Wälder und die lange Parade dieser violett blühenden Bäume, deren Namen wir immer noch nicht wissen…
Die Bistica der man auf der Westabfahrt des Passes ins Drinotal folgt, hat ein neues Kraftwerksgebäude bekommen…
…und sie füllt den langen Kanal bis Sarandë bis dicht unter den Kanalrand und selbst ihr ursprüngliches Bett ist gut gefüllt; die Kirche von Mesopotam grüsst von links herüber. Und nach zwanzig Minuten fahren wir direkt hinter »unser« Hotel unten am Hafen.
Wie eingangs gesagt: Ankommen, wiedererkannt werden, duschen, Bett. Bis morgens um 8 Uhr…
Picasa
Schlussbemerkung: Google hat die Webalben abgeschafft, daher gibt es bis zu einer Ausweichlösung nicht mehr Bilder 🙁
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