* Rund Europa 2016, 11. Tag: Baška Voda (Ruhetag)

Donnerstag, 07.04.2016 :: Baška Voda, Hotel Palac

Samstag, 16.04.2016, 16:05:38 :: Hochdorf

Was macht man an einem Ruhetag? Bei passendem Wetter geht man ein paar Schritte, man sitzt draussen, unweit des Hafens, erträgt die Motorsäge der Arbeiter, die die Palmen (die hier noch prächtig stehen!) beschneiden, trinkt einen …, hört und schaut den Stammgästen zu, allesamt Einheimische, die sich hier mangels Touristen treffen – es ist nichts los. Hier dem Haus parken zwei Pkw aus München, aber ich nehme an, die gehören auch Einheimischen.

Das Restaurant des Hotel ist noch nicht in Betrieb, ein ausgezeichnetes und reichhaltiges Frühstück produziert sie aber anstandslos. Die meisten anderen Cafés und Restaurants sind ebenfalls noch geschlossen, in den beiden, die geöffnet sind, sind wir an den zwei Abenden ganz schnell die einzigen beziehungsweise die letzten Gäste. Friedlich das ganze.

So sitzen sie also fast alle, und immer dieselben, vor dem Palac, trinken ihren Espresso und quatschen. Was, das bleibt uns zwar verschlossen, aber es wird sich wohl kaum von dem unterscheiden, was in anderen Ländern, an anderen Orten, so besprochen wird: Die Friseuse vom Nebenhaus, die Mädels der Mobilfunkanbieter, junge Mütter, ältere Damen, einzelne Herren mit dem kroatischen Revolverblatt, dicker als unser Springerblättle; wird vom Fussballteil kommen. Und vor den beiden Bankfilialen geht ein an einen Cowboy angelehnter Wachmann auf und ab, Colt an der Seite, Zigarette in der Hand, Kennkarte um den Hals. Hin und her und her und hin und hört nicht auf. Ist eben sein Job. Aber wer wollte hier jetzt wohl einen Bankraum inszenieren. Es ist friedlich.

Während ich versuche, Ordnung in unsere Bilderflut zu bringen und Berichte zu schreiben, inspiziert Lis die südlich und nördlich angrenzenden Gefilde.

Die werden mit Hotels zugebaut und die Strände mit Kies aufgefüllt.

Nochmal »Heldenverehrung«

Das Plakat gleich nebenan zeigt den zwielichtigen Ante Gotovina, einst General der Kroatischen Streitkräfte, in Den Haag angeklagt wegen Kriegsverbrechen an Serben und zunächst zu 24 Jahren verurteilt, dann aber freigesprochen. Google hat fleissig gesammelt, was so rumhängt. Man erkennt auch an derartigen Kleinigkeiten, dass das ehemalige Jugoslawien noch lange nicht versöhnt ist. Schlimmeres sollte noch kommen auf unserer weiteren Fahrt.

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