Montag, 22.08.2016, 21:57:06 :: Augustow, Hotel Karmel
Sonntag, 28.08.2016, 16:02:07 :: Khmelnitskyi
Iirgendwann muss man ja wieder packen und losziehen. Das hat reisen so an sich. Und Mitte September wieder auf Naxos zu sein und den Sommer ohne Touristen zu geniessen hat ja auch was.
Dass ich nun nicht falsch verstanden werde: Nichts gegen Touristen. Ein Land, das vom Tourismus lebt, soll so viele davon abbekommen, wie möglich. Keine Frage. Aber zuweilen sollte man sie sich eben aussuchen können. Wäre schön. Dass gerade wir Deutschen immer wieder auffallen müssen. Jedes Volk hat ja seine Eigenarten, das will ich gelten lassen und das erleben wir ja auch wieder auf unserer Rundreise durch über zwanzig Länder beziehungsweise autonome Regionen wieder, seit über 10 Jahren, und das macht das Reisen ja eben so interessant und abwechslungsreich.
Aber das nur am Rande.
Wir waren ja beim Packen und Losfahren. Dass in das Senfle mehr rein muss, als bei der Anfahrt drin war, daran habe ich mich gewöhnt. Das Auto schluck auch die letzte Tüte und Tasche widerstandslos. Nebenbei: Das Senfle hat neue Schuhe bekommen, sprich eine vollständig neue Bereifung.
Also ein letztes Mal getankt (der Liter mal gerade ein Euro) und Vilnius den Rücken gekehrt.
Ich habe es nun nicht durchgezählt, zum wievielten Mal wir Lebewohl sagen und dieselbe Strecke nach Südwesten nehmen – es ist einfach der schönste Weg, ohne LKW, ohne viel Verkehrsaufkommen, aber mit viel Wald und Seen – und Regen. Der ist sozusagen das polnische Begrüssungsgeschenk.
Zeppelinai
Vorher aber geniesst Lis ihre letzten
Durch Wald und Feld
Ich würde mich zu sehr wiederholen, würde ich diese Tagesetappe en détail beschreiben. Es ändert sich zu wenig; fast auf den Tag von 2 Jahren war die letzte Fahrt. Nur die Strassen werden schon wieder schlechter…
Augustow
Das zuvor heraus gesuchte Hotel erweist sich – zumindest an der Stelle, wo es am See liegen soll – als nicht existent. Dafür finden wir schnell das Hotel Karmel, wohl eher ein ehemaliges Jugendferienheim, aber tiptop.
Bis 22 Uhr kreischt und krakeelt die ausgelassene Jugend im zur Disco umfunktionierten Teil des Speisesaals. Ab da ist Ruhe im Karton.
Man muss betonen, dass Augustow für Polen ein ausgesprochener Ferienort ist: Augustow liegt am Wasser zwischen Seen und den sie verbindenden Kanälen, mit Ausflugsschiffchen, Ruder- und Tretbooten und einer Innenstadt voller Büdchen, Lokalen und vielen bunten Hüpfburgen und Luftballons. Erinnert mich an Międzyzdroje 2010 an der polnischen Ostsee.
Nur bei Regen sieht alles etwas trister aus, als es das tendenziell eh‘ schon ist. Ostpolen ist düster…