* Rund Europa 2016 (3), 27. Tag: Kilija – Reni

Samstag, 17.09.2016, 21:57:54 :: Reni, Hotel »Hutorok«

Das war heute die letzte Etappe durch den Ukrainischen Teil des Donaudeltas, so dicht am Wasser wie möglich. »Möglich« ist dabei relativ, manche mögen sagen, dass es unmöglich ist. Jedoch: Anders bekommt man die Siedlungen, die Landschaft, die Seen und Sümpfe nicht zu Gesicht.

Und so haben wir uns den dritten Tage über ehemalige Strassen gequält – allerdings die einzigen überhaupt mit dem Auto benutzbaren Verbindungswege –, wir uns und vor allem das Senfle, das oft gequält ächzt als wollte es jetzt auseinanderbrechen. Der guten Ordnung halber und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ab Ismajil gibt es grosse Abschnitte, die ohne weiteres als Stassen durchgehen können, auch wenn hier und da doch unverhofft und ohne irgendeinen Hinweis tiefe Schlaglöcher einen abrupt ausbremsen oder einen das Steuer voller Schrecken im letzten Moment noch herumreissen lassen – allerdings gelingt das nicht immer.

Jedenfalls: Das Senfle hat alles ohne erkennbare Schäden überstanden.

Positiv denken!

Lassen wir das und wenden wir uns den Eindrücken zu, die trotz höchster Konzentration dennoch möglich sind, spätestens dann, wenn man vor einer Schlaglochkombination stehen bleiben muss, die so einfach nicht zu überwinden ist. Dann wirft mann doch einen Blick in die Weite: Schilf, riesige Ackerflächen mit Getreide, Sonnenblumen, Mais, teils auch schon abgeerntet. Seen ohne fernes Ufer, Teiche, Tümpel, Kanäle.

Alte Wehre, Pumpstationen – ihre Betriebsbereitschaft verraten sie meist nicht.

Oder das Frühstück auf einem Deich, absolute Stille, nur ab und zu die Möven, die auf dem Gebälk des Wehrs sitzen und uns beobachten. Kommt man ihnen zu nah, entschweben sie träge aber hörbar verärgert.

Der letzte Struvepunkt

Der war unser heutiges eigentliches Ziel: Der letzte Messpunkt des Struwebogens liegt westlich von Ismail im Dorf Stari Nekrasivka irgendwo in den Gärten und ist damit unzugänglich. Der Gedenkstein steht an der Dorfstrasse, ca. 120 Meter vom Messpunkt entfernt, weshalb wir zunächst daran vorbei geirrt sind.

Über die anderen Punkte in Litauen, Moldawien und der nördlicheren Westukraine habe ich (oder werde ich noch) berichten. Wir haben sie jetzt alle »gesammelt«, der vorige lag bei Rudi.

Internet

Die Internetverbindungen in den Unterkünften versagen oft den Dienst, spätestens, wenn Bilder hochzuladen wären. Heute scheint es zu klappen, daher kommt auch wieder ein Bericht. In diesen ländlichen Gebieten ist es wie in Deutschland auch: Das Interesse der Telekom-Gesellschaften ist gering, der Verbindungen schlecht und unregelmässig; kennen wir ja auch von Galanado.

Wie weiter?

Morgen geht es quer durch Rumänien nach Süden – wieder bis an die Donau, wo wir dann nach Bulgarien übersetzen. Mal sehen, wie weit wir kommen.

Dieser Beitrag wurde unter Kultur + Gesellschaft, RundEuropa2016, UA, Ukraine abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar