Freitag, 12.05.2017, 22:17:16 :: Methana, Pension Vienna
Dienstag, 20.06.2017, 23:20:32 :: Galanado
Abendspaziergang durch die Stadt
Uunsere Rundfahrt am Tage betrug gerade einmal 46 km, anstrengt war sie also nicht. Dennoch wollen uns noch die Beine vertreten, bevor wir uns ein Plätzchen zum Abendessen suchen.
Die Uferstrasse ist nahezu leer. Taxis stehen verloren auf Abruf, niemand wird sie brauchen.
Die Hausfassaden zeigen uns mit wenigen ausnahmen die Krise. Selbst dort, doch sich die Küstenwachen eingemietet hat, gähnen unten leere Glasflächen.
Je mehr man sich der würdigen Kuranlage nähert, steigt einem penetrante Geruch nach faulen Eiern in die Nase. Das war uns schon am Vortag aufgefallen, als wir hier eintrafen; also ist das ein Dauerzustand, H2S, der Schwefelwasserstoff tritt hier also ständig aus dem Untergrund. Da muss man sich damit abfinden, sich einfach daran gewöhnen.
Zum Abendessen such wir uns eine kleine Familienkneipe in einer Seitenstrasse aus, die aber Tische auf der Paralia hat. Dort setzten wir uns, wir sind mal wieder die einzigen Gäste, wie so oft. Wir fragen uns, was sie denn kochen sollen, wenn ausser uns keiner kommt? Später kommen noch zwei Paare hinzu, aber trotzdem. Der alte Herr, der uns bedient, ist sicher der Besitzer, seine Frau wird in der Küche stehen und zaubern. Alles ist lecker und sehr preiswert. Aber ernähren wird es die beiden alten Leute, derzeit zumindest, nicht. Wie unsere Vermieterin uns erzählte, bleiben wohl selbst im Sommer die Griechen aus. Kurgäste gibt es nicht mehr, die Versicherungen genehmigen und zahlen keine Kuren, wer also sollte kommen?
Die Fähre, die hier ab und zu doch noch anlegt, bleibt heute liegen: Die Besatzungen streiken in diesen Tagen. Wir ziehen deprimiert ab in die Kojen.