* Rund Europa 2008, 4. und 5. Tag: Vrigstad – Blankaholm

17.07.2008
Sonntag, 21.07.2019, 15:41:40 :: Raudondvaris, Bilder 640

Vrigstad verliessen wir bei Sonnenschein.

Hotel in Vrigstad

Aber bereits in Jonköping war’s dann wieder aus mit Sommer. Wir flüchteten in ein »Wiener Caféhaus« in der Einkaufspassage. Es gab dort, wie wohl in Schweden üblich, Kaffee bis zum Abwinken. Man holt sich was an der Theke, bekommt eine leere Tasse und dann kann man sich mit Kaffee »volllaufen lassen«.

Was uns auffiel in den Städten Schwedens (z.B. Hässleholm, Vrigstad, Jönköping – Ausnahme: Ystad): Sie wirken irgendwie trostlos, wir finden keinen alten Ortskern, die Geschäfte wirken leer, es fehlt Frische, Leben. Die Ausverkaufsprozente überbieten sich wie überall in Europa. Was auch fehlt, sind Restaurants. Aber dazwischen dann doch immer wieder ältere Holzhäuser.

Jönköping Fussgängerzone

Jönköping Hafen

Irgendwie ist es so wie aufgeräumtes Litauen oder Ostpolen. Plovdiv in Bulgarien z.B. schlägt alles um Längen…

Ob es nur die Übermacht an Klinker, Beton, braunem Metall ist oder wie das Gefühl entsteht ist nicht ganz klar. Denn die Menschen sind so mürrisch und freundlich wie fast überall. Was man merkt ist, dass Schweden sich mehr um die Menschen kümmert: Ob im Verkehr wie Übergänge, Radwege, Hindernisse gegen Rasen oder barrierefreie Zugänge u.ä. – all das wirkt wie selbstverständlich und respektiert.

Fahrt zwischen Seen…

…und durch endlose Wälder, Findlingsfelder, die Steine überwuchert von Flechten und dicken Moospolstern,

Findling

alte Brücken und Mühlhäuschen, verwunschene Eckchen – man kann leicht verstehen, dass hier unter den Steinen und Wurzeln Kobolde und Trolle wohnen müssen.


Man kann sich nicht sattsehen. An jedem See möchte man anhalten und schwimmen: Klares, moorbraunes Wasser, zu kühl für viele; ok., so 17-19°C vielleicht.

Badesee

Wuchtige Kirchen begegnen uns, z.T. mit einzigzigartigen Konstruktionen, z.B. einem freistehenen Turm aus Holz, überproportional zum Kirchengebäude.

Kirchturm von

Ansonsten reihen sich die schmucken schwedischen Häuser aneinander: winzig, klein, grösser bis herrschaftlich in vorherrschem Rotbraun mit leuchtend weissen Fensterrahmen bis zu ellegantem Gelb oder Grau mit Weiss.

Und dann Pippi Langstrumpf…

…und Michel und Karlson und Madita und und und – Lönneberga lag auf dem Weg und natürlich Vimmerby. »Astrid Lindgrens vält« haben wir von aussen kurz abgenickt, das Kulturzentrum rund um ihr Geburtshaus länger besucht und in Kinderbüchern geblättert; eine phantastische Welt hat sie Gross und Klein geschenkt, die Astrid Lindgren. Und ebenso diejenigen, die das ganze illustriert haben…

Geburtshaus von Astrid Lindgren

Am Abend landenten wir dann – nach einer kleinen Irrfahrt trotz/wegen Bubi – in Blankaholm; der Boden durchweicht, die potentiellen Zelt- und Stellplätze schräg und alle Zimmer im Gästehaus von Gösta Holmer belegt. In diesem herrlichen Gasthaus waren wir schon vor 3 Jahren. Es ist zentraler Teil eines grossen Geländes mit Hüttchen und der ebenfalls beherrschenen Gallerie, wo Gösta Holmer seine raumgreifenden Holzplastiken ausgestellt hat.

Special Event

Nach Abendessen, Ratschalagen und Auffrischen der Erinnerungen an den Abend vor drei Jahren, wo Gösta für uns sang (wir spendeten damals eine Flasche Württembergischen Roten!) bieten uns die Holmers an, doch statt im Auto in der Gallerie zu übernachen – zwischen all den Skulpturen.

Das klappte hervorragend. Und so sitzen wir jetzt hier – wieder wie in einem Bergmanfilm – schreiben und warten auf besser Wetter; es ist windig und kühl, die Sonne neckt nur ab und zu mit ein paar Strahlen. In der Marina gibt es Internet und Boote zu mieten. es fehlt nur noch etwas Wärme zum Glück…

In der Marina…

…ist der Strom ausgefallen – nix mit Internet zunächst. Das Notaggregat versorgt aber zumindest die Steckdose für den Heisswasserbereiter, es gibt einen Tee! Draussen regnet’s mal wieder, diesmal schon heftiger. (Freitag, 18. Juli 2008, 11:43)

Reisestatistik

Tagesleistung: 307 km, 06:41 h in Bewegung, 05:13 h Ruhe, 114 km/h Spitze, 45,8 km/h in Bewegegung, 25,7 km/h gesamt.

GPS Track Logs 2008-07-17.kml

Technorati Tags: , ,

Dieser Beitrag wurde unter Foto, KMZ-Dateien, Reisen, Rund Europa 2008, S veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu * Rund Europa 2008, 4. und 5. Tag: Vrigstad – Blankaholm

  1. Pingback: Von Mir Nix & Dir Nix » Blog Archiv » * Rund Europa, 2. Etappe

Schreibe einen Kommentar