21.07.2008
Sonntag, 21.07.2019, 11:59:09 :: Raudondvaris, Bilder 640
Wäre das mit dem Frühstück nicht gewesen, der Tag wäre super zu nennen. So bekommt er eben ein paar kräftige Minuspunkte. Wenn man sich das vorstellt: Morgens um 8 sucht man ein Café o.ä. zwecks Frühstück. Man findet eine Bäckerei mit Café zum Draussensitzen. Es duftet nach frisch Gebackenem. Man holt (Bestellen war einmal!) sich Tee und ein Sandwich aus frisch gebackenem, krossem, duftendem Körnerbrötchen, schön mit frischem Salatblatt, saftigem Schinken und einer Scheibe Käse…
Stellt man sich so lecker vor. Und dann das: Ein schlaffes Salatblatt, das zusammen mit einer Scheibe Pressschinken und einer Kunstgouda-Scheibe zwischen den Lätta-beschmierten schlaffen Backen eines nach Brötchen aussehenden Backwerks sein Leben aushaucht. Auf leeren Magen! Zu Earl Grey!
Das war zuviel.
Der Morgen war verdorben.
Bis wir auf der Fähre waren und die schliesslich proppen voll mit 30 Minuten Verspätung loskam und ich eine Portion Krabben verdrückt hatte – da wurde es besser.
Noch besser, als wir, vom Schiff runter, fast frisches Baquette mit gekocht-gerauchten Schinken verdrücktz hatten und die Sonne immer noch schien. Und so fuhren wir durch Ålands Wiesen, Schärenufer, Brücken, Fährchen, Dämme zu unserer Hütte am Sändösund auf Vårö.
Und da ich was zum Meckern brauche: Schnaken & Bremsen! Und das Fenster der Hütte lässt sich nicht öffnen.
Aber wir haben zwei Moskitonetze.
Reisestatistik
Tagesleistung 2008-07-21: 116 km, 03:33 h in Bewegung, 04:46 h Ruhe, 77,8 km/h Spitze, 32,6 km/h in Bewegegung, 13,9 km/h gesamt.
GPS Track Logs 2008-07-21.kml (inkl. Vortag)
Uhr eine Stunde weiter gestellt (Helsinki GMT + 2h + SZ)
Links:
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@Gunter: Wenn ich über Süsses berichten würde, dann kämen wir nicht zum Reisen 😉
@P. Heyckendorf: Es widerstrebt mir, aber nach allem, was wir in den letzten Jahren durchreist haben, denke ich, es hat etwas damit zu tun, was den Menschen an Sozialistisch-einfachem andedient bzw. aufgezwungen wurde: Die Generation der in der Zeit aufgewachsenen war mit denm zufrieden, was war; oder eben nicht und ist ausgebüxt: Alkohol, Gewalt…
Aber in unseren »gesegneten Breiten« wurde es den Jungen auch zu leicht gemacht. Wir kämpfen ja auch mit den Folgen. Was aber eben jeweils »in Stein gesetzt« bleibt, das sieht man zuerst und jeweils mit dem eigenen »geschulten«, sprich: konditionierten Auge.
Aber ich bleibe dabei: Der Mensch braucht eine gewisse Anforderung seitens der Natur und der Gesellschaft; sonst kommt Trostlosigkeit heraus.
Also beim Frühstück habt Ihr ja doch noch Glück gehabt: als wir Anfang der 70er in Schweden waren, konnten wir kein Knäckebrot mehr sehen. Wir fanden eine Bäckerei mit herrlichem dunklen Brot, gleich drei gekauft, Käse und Wurst drauf, reingebissen: das Brot war süß!
Lieber Herr Schmitz,
1965, als 18-jähriger bin ich rüber nach Schweden von HH aus, wegen der Weiblichkeit. All das, was Sie berichten von der Langweiligkeit und Oberflächigkeit habe ich damals auch kennen gelernt, so wie Sie schildern, hat sich quasi nichts geändert. Die einzige Ausnahme waren die hübschen, ansehnlichen Schwedinnen. Aber das war auch schwierig, ziggig oder lesbisch.
Wir sind immer noch Eine Welt.
Viele Grüße
Peter Heyckendorf