Sonntag, 28.05.2006 :: Fier, Vila Baçi
Donnerstag, 12.04.2018, 17:18:18 :: Galanado (Überarbeitung, Bilder)
Apollonia
… war da schon interessanter heute morgen.
Apollonia (albanisch Apoloni/a, griechisch ApollonÃa Ἀπολλωνία) ist eine Ruinenstätte in Mittelalbanien nahe der Stadt Fier. Die Stadt Apollonia wurde 588 v. Chr. als dorische Kolonie von Korfu unter Beteiligung von Siedlern aus Korinth gegründet. Fast tausend Jahre war Apollonia ein wichtiges städtisches Zentrum im epirotischen Raum. Sie ist nach dem Gott Apollon benannt.
Aber der Reihe nach. Gestern sind wir ja wieder frustriert von Vlore nach Norden entwichen. Viele Möglichkeiten gibt’s da nicht. Weder Orte noch Strassen. Was heisst Strassen – später mehr, das ist ein ganz anderes Thema.
Fier jedenfalls sollte unser Standort für die Nacht sein, da wir Apollonia in jedem Fall sehen wollten. Wir fuhren also in die vermutete Richtung – und fanden ein Hotel!
Top! Neu! Frei! Niemand kann deutsch, englisch, italienisch (das funktioniert sehr häufig!)… Aber dass das Zimmer 2.500 Euro kosten soll, das glaubte ich dann doch nicht. Aha, es sind Leke, ok. Das sind ca. 20 EURO. Gepäck wird uns hochgetragen (2. Stock, Veranda mit Rundblick)…
Traumhaft kitschig modern … Bis dann der Blick auf das Preisschild auf der Innenseite der Türe offenbart, dass die Zimmer hier gestaffelt vermietet werden: 0-2 Stunden 1.000 Leke, 2-4 Stunden 1.500 Leke usw.
Damit war das Ambiente und die Ausstattung auch erklärt. Denn wo steht schon zwei neue Rollen Toilettenpapier auf dem Nachtisch …
Ok., gut geschlafen haben wir, trotz Massen von Moskitos. Wir haben dann schnell das Netz gespannt nach der ersten Attacke. Das Abendessen haben wir ausfallen lassen mangels Möglichkeiten; ausserdem: Moskitofreiheit war wirklich oberstes Gebot!
Apollonia
Heute Morgen dann also Apollonia. Trümmer, wunderbare Lage, kleines (Kammer-) Amphitheater, alte Basilika, schlecht erhaltene Fresken …
Dort dann auch (auf dem Gipfel) ein Restaurent & „Frühstück“: SALZIGER Schafskaese (gibt’s hier wohl dauernd, auch schon in Gjirokster), Joghurt mit Oliven und deren Öl, geröstetes Weissbrot mit Rosmarin, Wasser und Cola. Was will man mehr …
Und jetzt was zu den Strassen …
Also, im Prinzip gab es bisher keine. Erst ca. 50 km vor Durres begannen Teile der Fahrbahn, sich als Strassen zu enttarnen. Alles davor war bestenfalls das gewaltsam oder eher eruptiv verteilte Gemenge aus Steinen, Kies, Sand, Asphalt, Teer, Wasser.
Das Auto fährt noch, das ist das Wichtigste. Mal sehen, ob Renault diese Fahrt sponsert.
… und den albanischen Autofahrern
Wenn ich mich in Polt’scher Diktion versuchen würde, dann klänge das in etwa so: Der Albaner ist ein sehr friedlicher und äußerst freundlicher Mensch. Wenn der Albaner sich in sein Auto setzt (zur Marke später!), dann verwandelt er sich. Total. Der ist dann nicht wiederzuerkennen. Nichts ist wie vorher. Es gilt in jeder Situation: „Entweder stirbst du oder ich.“
Zur Automarke ist schnell alles gesagt: 99,99% (oder so) fährt Daimler. Die haben hier ein Nest. Alle andere Marken sind Parias.
Es gibt da dann noch Unterschiede. Wer zu Recht oder Unrecht zum nötigen Kleingeld gekommen ist, ist relativ leicht abzuschätzen. Jedenfalls die Mehrheit der Daimlerfahrer nicht. Dafür sind die Geräte (bei diesen Strassen!) in zu gutem Zustand.
Durres …
… verlassen wir wohl auch schnell. Moloch, Autos, Autoschlangen, Bauruinen in unermesslichem Ausmass, dazwischen Menschen … Heute ist Sonntag, es ist heiss und sie wollen an den Strand. der ist hier vorhanden, mit Sonnenschirmchen bestens gegen Sonnenbrand und Austrocknung geschützt. Nicht unser Fall.
Kommt jetzt also Tirana. Muss. Ist die Hauptstadt.
Puhhh!!!!!!!!!!!!!!!
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