»WikiLeaks und die Systemfrage«…

…titelt die SZ über einem Beitrag von Hans Leyendecker. Dieser hatte sich schon in diversen Interviewbeiträgen geäussert. In beiden Beiträgen tut sich Leyendecker schwer mit einer neuen »Kultur der Datenmenge«, die dem investigativen Journalisten da entgegentritt, der ehedem gewohnt war, sich quasi vom Einzeldokument nach vorne zu tasten, Quellenprüfung vorzunehmen etc. Es mag auch sein, dass er betrübt darüber ist, dass die SZ nicht bei den von WikiLeaks ausgewählten Zeitungen war; ist aber nur eine Vermutung. Jedenfalls lohnt es sich, seine Ausführungen zu lesen bzw. ihnen zu lauschen. Nicht zuletzt macht sein Gesprächspartner, Philip Banse, einen sehr erfrischenden und überzeugenden Eindruck.

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Eins, zwei, viele WikiLeaks

DIE ZEIT widmet Daniel Domscheit-Berg den Beitrag Wikileaks-Aussteiger gründen eigene Plattform. Er geht wohl mit seiner Plattform OpenLeaks nächste Woche online. Auf ein Interview mit ihm sei nochmals verwiesen. Man wird sich, so ist zu hoffen, darauf einstellen können, dass zukünftig die Zahl der quellenschützenden Durchgangsportale im Internet steigen wird. Das bringt Journalisten freilich unter Druck: Mehr Material, als sie verarbeiten können. Und das natürlich nicht zuletzt, weil ihre Arbeitgeber an einer Aufarbeitung nur bedingt Interesse haben. Sie sehen ihre Aufgabe ja mittlerweile eher auf dem Gebiet der Hofberichterstattung und Volkseinschläferung und -verdummung. Es wir also spannend, wie insbesondere die USA, die sich ja nun schwer martialisch-geifernd aus dem Fenster gehängt haben, z.B. mit dem Bin-Laden-Vergleich, diese Schwemme stoppen wollen; sei’s durch Verstopfen, sei’s durch »Einfangen« der Akteure.

Erschreckend und lehrreich…

…noch der Monitor Nr. 615 vom 09.12.2010 zum Thema »Whistleblower« in Deutschland und anderswo. Und natürlich über WikiLeaks und die Reaktion Passanten; je nachdem, was man fragt bekommt man Kopfschüttelantworten…

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