* Rund Europa 2012, 36. Tag: Pärnu – Riga

Freitag, 06.07.2012, 20:38:41 :: Riga, Agrita
Samstag, 14.07.2012, 15:34:14 :: Raudondvaris

Pärnu-Kringel

Pärnu ist eine sehr schöne Stadt, trotz aller Trümmer, die noch herum stehen – im Baltikum ist das normal, auch wenn es einem zuweilen sooo weh tut, was da an Schönem aber Vergammeltem herum steht.

Aber die Flaniermeile, das Kurhaus, die Parks, der Strand – ja, und eben die Kringel. Schon alleine ihretwegen lohnt es sich, morgens nach Pärnu in die Fussgängerzone zu gehen; selbst nach einem reichlichen Frühstück.

Die Bäckerei produziert jeden Morgen Unmengen davon und Unmengen davon werden gekauft – und wohl auch verzehrt. Die Cafétische werden gerade aufgestellt, die Sonnenschirme aufgeklappt, die Bierhähne gewienert. Zeit, sich anzustellen. Dieses Jahr haben wir Glück, noch keine lange Schlange und eben kommt ein Blech frischer, heisses, zuckerklebriger Kringel aus der Backstube.

Wier holen uns diesmal eine Ladung und schlendern mit unserer Plastiktüte hinaus auf den Strand, Blick auf die seichte Bucht mit ihrem blendend weissen Prachtstrand.

Beobachtet werden wir von zwei Nebelkrähenmamas mit ihren Jungen.

Letztere finden, dass ihre Mutter dafür sorgen soll, dass für sie was von unseren Kringeln abfällt. Und zwar plötzlich! Mit Höllengetöse, wie Nebelkrähen eben so tösen, fordern die Mütter ihren und ihrer Jungen Anteil, sammeln ihn fleissig im Kropf und übergeben sich an die gierigen Jungkrähen.

Tja – und irgendwann…

…trennen wir uns eben, der Strand beginnt, lebendig zu werden. Ab geht’s nach Riga, auf der Via Baltica (bzw. diesem Teilstück eben), denn heute am späten Nachmittag wartet unsere Freundin Agriga auf uns.

Sie bekommt heute Nachmittag die neue Waschmaschine und unsere unrühmlich lange unter Geruchsverschluss im Senfle lagernden Klamotten werden die ersten sein, die darin baden dürfen.

Estnische Wiesen – …

–irgendwie sind sie eben anders als die finnischen. Komisch, aber es ist so.

Wir passieren die Reste einer Grenze, die nach der Wende in grosser Eile hochgezogen wurde und nun verlassen dahindämmert, an der wir einst Schlange standen und nach der Motornummer suchten.

Irgendwo kommt die Strasse dicht ans Meer, nur wenige Meter sind’s dann bis an den Strand – Zeit, um endlich so richtig baden zu gehen. Schwimmen geht eher nicht, dazu bedarf es in der Ostsee immer wieder eines längeren wadenstrapazierenden Fussmarsches durch’s seichte Wasser. Aber das ist derzeit noch weitgehend algenfrei und Reinlegen und Rumpaddeln, das reicht…

Aansonsten eine Strecke, die wir allzu gut kennen, nicht mehr viel Neues.

Und irgendwann…

…taucht man dann ein in den Teich-Speck-Gürtel der Metropole, Autoverkehr, schlechte Strassen, flutender Fussgänger- und Fahradverkehr. Ach so: Vergass ich bisher zu erwähnen, dass das erste brüllend heisse Tag war, seit fünfunddreissig Tagen? Dass Skandinavien ein Traumklima hat? Dass sich die Mücken als eher harmlos erwiesen haben? Dass…?

Jebenfalls: Es ist heiss, es ist Freitagnachmittag, es ist eine Grossstadt. Wir sind das nicht mehr gewohnt. Und es ist immer noch eine riesengrosse Baustelle.

Und schwül eben. Selbst der Sonnenuntergang versöhnt mich nicht. Während der erste Waschtest mit unserem Kram läuft. Und während wir Pläne für das Wochenende schmieden, marschiert die schleudernde neue Waschmaschine durchs Badezimmer; irgendjemand muss da wohl noch mal kommen und irgendwas entfernen oder einstellen… Aber zum Trocknen reichen die herrschenden Temperaturen vollauf.

Tagesleistung, Tracks & Links:

  • 2012-07-06;187;02:56;04:17;107;63.6;25.8;Pärnu-Riga
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