Mittwoch, 17.10.2012, 20:45:33 :: Durres, Hotel Aragosta
Eeigentlich wären wir gerne noch einen Tag in Sarande geblieben, nach dem Motto: Wenn es regnet, macht es wenig Freude zu fahren und wenn die Sonnen scheint, warum sollten wir dann in Richtung kalten Norden fahren?
Bei solchen Sonnenunter- und aufgängen.
Und beim genaueren Hinsehen entdecken wir auch zum ersten Mal einen blühenden Gummibaum*), direkt unter uns. Und Sarandes Neubautrümmer erstrahlen blitzsauber in der Morgensonne.
*) Es ist die Großblütige Magnolie, Magnolia grandiflora, die wir beobachtet haben. Kein Gummibaum. Sagte uns der Fachmann.
Die männliche Bevölkerung steht am kleinen Hafen und begutachtet die nächtlichen Fänge der kleine Boote.
Wir fahren trotzdem
Nicht nur Aufzug.
Frühstück, Markthalle, Plastikblumen, den Friedhof und allen Müll lassen wir hinter uns,…
…und wir erleben wiederum eine wunderbare Fahrt auf einer Strecke, die wir zwar kennen, die aber so atemberaubend ist, dass wir immer noch staunen können.
Nicht nur über diese wilden Berge, die Ausblicke auf Strände tief unten, das Ionische Meer, diese schwindelerregende Serpentinen. Die Strassen.
Genau. Wir staunen über die Strassen. Auch über die, die es hier gab und die, die es jetzt plötzlich gibt. Keine unserer Karten kennt sie. Aber sie sind real und wir fahren drauf. Mit einem Satz: Albanien macht gewaltige Sprünge aus seiner Vergangenheit in die Gegenwart. Nicht überall und nicht in allem. Das Müllproblem wird zum Beispiel sichtbar grösser. Aber im Strassenbau schon. Das ist einerseits schade, denn vieles, worüber wir vor sechs Jahren gestaunt haben, als wir das erste mal nach Albanien einreisten, können wir nicht mehr finden, es ist verschwunden. Aus einem wackeligen Zollhäuschen aus Holz wurde eine ausgewachsene, architektonisch durchaus gelungene Zollstation, aus einer Sandpiste ab Mavromati eine ganz normale asphaltierte Strasse. Fast bis Sarande.
Ds war gestern. Heute nun fahren wir auf Autobahnteilstücken. Und auch die einst wirklich wilde Strecke von Sarande nach Vlore hat sich gegenüber letztem Jahr nochmals verbessert.
Palermo…
…liegt nicht nur auf Sizilien, auch hier…
…wo einst gekämpft und verteidigt, später Hoxha’s Paranoia gepflegt wurde: In dem Bunker hatte er seine U-Bootflotte versteckt, er der ganz Albanien mit diesen niedlichen kleine Bunkerchen überziehen liess (auch hier).
Himera…
…ist schon ein touristischer Ort, jedenfalls nach albanischen Maßstäben. Wir treffen dort auf Oma, Tochter und Enkelkind im Kinderwagen, allesamt Griechen, die hier den Kiosk betreiben,…
…der wohl nicht von ungefähr diesen Namen trägt. Albanien erfährt starke Unterstützung durch die USA, die auch ein der besten Strassen gebaut haben: Die von Durres ins Kosovo. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wir rasten hier und radebrechen mit den Damen. Lis wird natürlich nach Kindern und Enkeln befragt und erntet grosses Lob; Kinder und vor allem Enkel sind für griechische Grossmütter allemal der zentrale Punkt eines erfüllten Lebens…
Ach, wo anfangen…
…und wo aufhören? So viel geschieht an einem solchen Tag. Fortsetzung folgt.
Tagesleistung, Tracks & Links:
- 2012-10-17;256;;05:38;01:31;121;45.5;35.8;Sarandë-Durrës
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