Hinterteil von der Couch lösen –

– es ist Zeit!

Aber getrost, wir brauchen die Spanier nicht, wir können das auch alleine:

Dieses Warten auf Erlaubnis erklärt Kurt Tucholsky damit, dass wir einfach „ein Bedientenvolk“ sind. Der kundigste unter den Deutschland-Verächtern schreibt: „Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehen. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen.“ Eigenständige Autorenpersönlichkeiten empfinden ihre Landsleute durchweg als Charakterschwächlinge. Diese können, wie Oswald Spengler betont, auf „unser unbegrenztes Bedürfnis“ bauen, „zu dienen, zu folgen, irgend jemand oder irgend etwas zu verehren, treu wie ein Hund, blind daran zu glauben, allen Einwänden zum Trotz“. Es fehlt uns, mit Erich Kästner zu sprechen, schlicht an der Freiheit des Gedankens, ja an der bloßen Wahrnehmungsfähigkeit: „Die Deutschen glauben nicht an das, was sie sehen, sondern an den Fahrplan. Und sie gehorchen ihm noch, wenn sie nicht mehr an ihn glauben. Ihr Gehorsam ist schwachsinnig. Er ist verbrecherisch.“

zitiert aus Cicero

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1 Antwort zu Hinterteil von der Couch lösen –

  1. Holger sagt:

    Hallo Reinard,
    dieses Video sollten sich alle Europäer einmal ansehen, ganz besonders aber alle Deutschen. Dann würden sie über so manches vielleicht einmal nachdenken, sofern sie überhaupt denken und nicht nur der Bildzeitung nachäffen. Denn Leider ist ja das Wahlvolk stark beeinflussbar, aber auch so gut wie machtlos, wenn die Gewählten erstmal im Sattel sitzen. Das sind leider häufig auch nur Oppotunisten und Mitläufer. Besonders krass in Brüssel, denn da ist richtig Geld zu verdienen.
    Aber jeder verdient die Regierung welche er gewählt hat.
    Aber uns Deutschen geht es ja gut, also was sollten wir uns um andere kümmern und wenn, dann nur im Urlaub. Billigst und all inklusive. Damit ja auch die Investoren Geld verdienen und das Volk die Arbeit (schlecht entlohnt) hat. Siehe dazu den Bericht im WDR: http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2012/0820/tuerkei.jsp
    Der Mensch ist halt eben auch nur ein Tier und nicht gerade ein soziales.
    Leider werden wir die Welt nicht ändern und denken ein wenig auch nur an uns.
    Schade, dass Ihr La Palma verlassen wollt. Wir hatten vor ein paar Tagen gerade darüber gesprochen Euch doch noch einmal zu besuchen. Das ist ja nun leider hinfällig. Aber wir werden uns ja im Herbst sehen.
    Bis dahin viele liebe Grüsse auch an Liz und wünche Ihr für die bevorstehende OP alles Gute
    Holger

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