Montag, 11.03.2013, 15:33:46 :: La Palma, Casita
…konnten wir ja nie sehen. Dazu ist die Erde einfach zu rund. Aber wir sassen wie in der ersten Reihe: Im Osten die Cumbre…
…im Norden der Rand der Cumbre mit dem Roque,
…nach Westen im Vordergrund Wildnis, ein paar Bananenzelten, dahinter das weite Meer mit – gedanklich – eben Florida hinterm Horizont… Und den Sonnenauf- und Untergängen, kitschig bis zum Abwinken.
Und während »die Sonne im Meer versinkt« (oder derzeit eher hinter den letzten Unwetterwolken) sass man auf der Veranda.
Das ist jetzt vorbei.
Während wir hier packen und wegwerfen (ja, auch hier sammelt sich doch in fünf Jahren allerhand an!) wurde ausgerechnet jetzt vor wenigen Tagen das wahr, von dem wir wussten, dass es kommen würde: Das Grundstück direkt unterhalb unserer Terrasse wird jetzt bebaut.
Die Planierraupen rückten an und machten zunächst einmal tabula rasa, der Bewuchs wurde radikal rasiert, die Erde durchgewühlt und aufgeschüttet, der schwere Basalt hier und da mit schwerem Gerät zertrümmert, die Bäume mit der Kettensäge in transportable Stücke zerteilt – alles bis zur Strasse ist Bauwüste, zerlärmt, zerwühlt zerfledert.
Es nervt.
Einziger Trost: wir hatten ja zuvor reichlich Regen, daher blieb uns eine Abschiedsstaublunge erspart. Aber der Dauerkrach der schweren Motoren, das dauernde Gefiepe beim Zurücksetzten der unermüdlichen Raupen-Bagger-Bohrer, das Jaulen der Motorsäge – und das Ganze ab ca. 7.30 Uhr am Morgen; Sondersendungen auch am Samstag und Sonntag. Was bleibt? Dauermusik aus meiner ja praktisch unerschöpflichen iTunes-Konserve, möglichst geschlossene Türen und Fenster. Vielen Dank, Herr Händel, liebe Beatles und Beach Boys, Mikis – halt euch allen, die ihr so viel und gute Musik geschrieben habt…
Es komme jetzt keiner…
…und sage, wir wären das doch mittlerweile gewohnt, einen Steinbruch vor dem Haus hätten wir doch bereits lebend überstanden. Ja es stimmt, an den Steinbruch, der von dem kleine Krater übrig geblieben ist, nachdem man den grössten Teil von ihm bei Puerto de Tazacorte ins Meer geschüttet hat, an den hatten wir uns soweit gewöhnt – weil doch etwas weiter weg. Es hätte nicht sein müssen, dass wir die letzten Tage – aber was soll’s: Am 18. März kommt der Spediteur, ab 9. April bauen sie da unten ohne uns. Manchmal passen Entscheidungen und Ereignisse doch irgendwie zusammen, auch wenn’s derzeit nervt. Die Katzen allerdings auch – zu viel ändert sich.
Hallo Ihr Lieben,
ihr seid ja richtig fleissig!Wir an Eurer Stelle würden eine herrliche Schadenfreude empfinden,wer liegt denn nach Euch auf der Terasse??
Wieder mal sehr schöne Bilder!
Liebe Grüsse bis bald
Heidi und Wack
was hat heute eine Freundin am Telefon zu mir gesagt nach einigen Schwierigkeiten und Problemen mit Umzug, Neuanfan g ect:“Habe alles richtig gemacht“ und genauso scheint es ja bei Euch auch zu sein. Und sogar ein ganzer wunderschöner Regenbogen!!! Na, wenn der nicht Freude bringt….. Es geht voran !!!! Alles Liebe und bis bald
Oh Reinard, welch ein Jammer.
Aber wir haben es ja immer schon gewusst. Und gegen den Bebauungsplan, dank Unkenntnis des Spanischen nie was unternommen. Und nun hoffen wir, dass auf unserer griechischen Insel nicht das Gleiche passiert.. Aber auch dort ist man – vielleicht sogar mehr – empfindlich für Bakschisch.
Viel Glück – bloss: Wo wollt Ihr hin, wenn Euch auch dort die Zivilisation einholt? Nach Kurdistan oder gleich nach Afganistan oder ähnlich frauenfeindlichen Länder? Und euer geliebtes Osteuropa: Ist es dort wirklich besser? Nicht nur Putin ist dort ein Despot, auch wenn es überall nette und gastfreundliche Menschen gibt.
Ich verlasse die Insel übrigens am 4.4. per Auto und Hund. Komme aber erst Ende April in Deutschland an. Freue mich auf eine langsame Abschiedsreise durch Spanien.
Da Du/Ihr auf mein Kaffee-Angebot nicht reagiert habt, fiel glück voanders Werner