Donnerstag, 07.08.2014, 21:28:03 :: Hotel Zamek Reszel
Dienstag, 19.08.2014, 15:12:28 :: Raudondvaris
Zum 1. Teil
Iirgendwie komme ich mir ja schon komisch vor, immer wieder über beschauliche Fahrten durch Felder, Wälder, Alleen und zuweilen Dörfer zu schreiben.
All das gibt es – überspitzt formuliert – überall, ausser in der Sahara oder so. Gewiss, aber es ist unvergleichlich, durch Osteuropa zu fahren, die Besiedlung ist so dünn. Uns fiel das wieder auf, als wir diesen Frühling und Frühsommer versucht haben, ohne Autobahn und grosse Bundesstrassen durch Deutschland zu kommen, nach Nürnberg oder Berlin zum Beispiel. Man fährt zwar auch in diesem Fall durch zum Teil wunderschöne Landschaft, wenn man sucht; aber immer nur für kurze Zeit, die nächste Siedlung ist nie weit, selbst wenn man die vielfachen Ortsumfahrungen nutzt, zumindest der »Speckgürtel« ist immer. Die nächste Ortschaft sieht man meist schon, wenn man die gerade passierte verlässt. Die wenigsten Ortschaften, nämlich keine, trifft man auf der Autobahn an…
…auch in Polen.
Anders ist es an diesem Tag wiederum für uns in Polen: Sucht man sich die kleinen Strassen, dann trifft man über Kilometer oft nur Menschen, die auf einem Traktor sitzen, Heu wendend. Dann marschieren aber gleich zwanzig, dreissig Störche hinterher, weil unter dem Heu wohl allerlei Essbares zum Vorschein kommt.
Durch manche grösseren Orte aber muss man sinnvollerweise durch; man käme sonst gar nicht mehr voran.
Ostroda, Olsztyn
Ostróda (Osterode) und Olsztyn verdanken wie die weiter nordwestlich liegende monumentale Marienburg in Malbork ihre Existenz den Kreuzrittern.
Alle diese Städte sind sehr sehenswert, die Restaurierung in den letzten zehn Jahren hat ihnen gut getan. Wir überlegen uns kurz nach Osterode, ob wir mal wieder in Olsztyn (Allenstein) absteigen wollen; es war schon zweimal Ziel in den letzten Jahren. Aber wir wollen ja weiter nach Nordosten zur Burg nach Reszel.
Ein Schloss für Studenten (Åężany)
Kurz vor unserem Ziel, auf ganz schmaler, gewundener Strasse, kommen wir mal wieder an einem der Seen vorbei.
Wir haben ihn schon fast abgenickt, da sieht Lis auf der Beifahrerseite den Hang hoch einen Park und ein Gebäude blitzen. Ich drehe um und parke an der Einfahrt. Der Weg durch den Park führt tatsächlich den Hügel hoch zu einem schlossartigen Herrenhaus, heute Ableger der Masurischen Universität von Olsztyn; so übersetze ich mal frei. Dort proben gerade Studenten auf ihren Instrumenten.
Ein schöner Rundgang ums Haus und ein grossartiger Auftakt zu dem was uns in ein paar Minuten erwartet. Lis fragt noch einen der Studenten aus und wir kehren zurück zum Senfle, das da verloren an der Auffahrt wartet.
Reszel
Wir sind tatsächlich nach wenigen Minuten am Ziel, nachdem wir auch das Hotelschild der Burg am Strassenrand gesichtet haben: Noch eineinhalb Kilometer…
Wir stehen im Ort, fahren Strassen rauf und runter – keine Burg. Man müsste sie doch sehen. Ein freundlicher junger Mann erklärt uns (auf Deutsch!), wie wir fahren müssen. Vergeblich. Nach einigen Runden haben wir sie dann doch endlich vor uns: Burg Reszel.
Die Formalitäten sind schnell erledigt, ich holpere mit dem Senfle zum Entladen in den Burghof, wir beziehen eine Kemenate und bald sitze ich im Burghof und dokumentiere und erforsche – zunächst natürlich im Internet…
Picasa
Ein Wort zur Nutzung von Picasa
Wer wissen möchte, wo die einzelnen Aufnahmen gemacht wurden, gehe bitte direkt in Picasa. Jedes Album enthält eine Karte mit den genauen Positionen jeder Aufnahme.
Tagesleistung, Tracks & Links:
- Gefahren: 368 km
- Track