* Rund Europa 2018 (1), 1. Tag: Naxos – Piräus – Patras

Montag, 23.04.2018, 23:46:07 :: Patras, Hafen
Dienstag, 24.04.2018, 12:46:46 :: ANEK LINES, Elyros; auf der Höhe von Fier, Albanien

Vorbemerkung: Die Internetverbindung auf der Fähre ist extrem langsam. Einige Bilder werden möglicherweise erst später eintrudeln …

Stelida, Naxos

Es hat alles soweit gut geklappt.


Naxos


Paros


Bucht von Paros

Die Überfahrt nach Piräus. Ein Schulklasse aus Naxos, die mit dem Bus zum Hafen gebracht wurde. Viel Geschnatter.

Plötzlich, irgendwann schon fast in Piräus, steht ein junger Mann neben mir. »Bist Du Reinard?« fragt er mich und lächelt von oben, da ich sitze. Und zwar ziemlich ratlos.

Peinlich. Es ist Nikiforos, Sohn unserer guten Freunde. Wir sollten sie wohl öfter besuchen, wenn aus Kindern junge Frauen und Männer werden …

Die Fahrt

Die Autobahn ist fertig, es is dunstig, wir fahren ständig gegen die Sonne. Wenig Bilder. Aber die Strecke sind wir schon zwei, drei mal gefahren. Aber eben noch nie auf einer fertigen Autobahn, ohne Baustellen, Staus …

Patras

Mein erstes Eis in diesem Jahr, in der Innenstadt von Patras, wo wir uns ein wenig umsehen.

Im Terminal lassen wir unsere Tickets umbuchen, was erwartungsgemäss problemlos klappt, ich muss lediglich nochmal zum Auto zurück – sie wollen meinen Personalausweis und die Autozulassung sehen.

Dabei sticht mir dieser schaurige Sonnenuntergang ins Auge: Die feurige Sonne hinter Stacheldraht.

Wir haben noch viel Zeit, daher gehen wir auf die Empore und zwingen uns Pizzaschnitte und Spinopita zusammen mit Eistee hinter die Kiemen. Dann geht’s los.

Ein kleine Verwechslung

Es ist mittlerweile Nacht, als wir das Terminal verlassen. Der weiße deutsche Camper neben unserem Senfle war schon weggefahren. Die Frau war vor uns am Schalter gewesen und hatte Tickets für die Rückfahrt erstanden. Sie waren also jetzt unterwegs auf Urlaubsfahrt und würden nicht mit auf dem Schiff sein. Ein schwarzer Transporter hatte vermeintlich deren Parkplatz eingenommen. Ein Pole, wie wir beim Näherkommen erkennen können. Was tut der hier?

Hochsteigende Angst, Horror, als wir an unserem Auto stehen.

Das Auto ist leer. Nur ein paar Bücher und Plastiktüten und Ähnliches liegen noch im Innern. Ich versuche aufzuschließen, es geht nicht. Ich will die hintere Klappe aufschließen. Auch das geht nicht. Sie ist offen.

Ein lähmender Schreck erfasst uns. Koffer, Computerrucksäcke, Taschen, Schlafsäcke – nichts ist mehr da. Ausgeräumt. Sie haben alles mitgenommen. Unfassbar.

Wir laufen zur anderen Seite der breiten Straße und alarmieren die dort in ihrem Fahrzeug Wache haltenden Polizistinnen. Wie kann das sein? Unter ihren Augen? Sie kommen langsam herüber gefahren, sind aber auch ratlos. Ich schaue auf das Nummernschild vom Senfle. Es ist ein griechisches, nicht mehr unseres, auch vorne nicht.
Sie haben das Senfle vollständig verändert. Warum? Alles dreht sich in unser Köpfen.

Ich fasse es nicht. Lis bekommt fast einen Schreikrampf und geht völlig konfus hin und her.

Im dem Augenblick sieht sie ein paar Schritte weiter weg einen anderen Twingo. Es ist ja Nacht, nur gelbe hohe Straßenbeleuchtung. Aber der Twingo ist tatsächlich gelb. Und es ist tatsächlich unserer.

Unversehrt, verschlossen und alles ist drin.

Da stehen also zwei völlig identische Twingos nebeneinander und wir geraten an den falschen!
So eingeschränkt kann nachts das Blickfeld sein. Wir auf den Parkplatz neben dem schwarzen Transporter fixiert!

Nicht nur die Polizei freut sich und fährt wieder auf ihren Beobachtungsposten.

Alptraum Hafen

Die vielen Flüchtlinge und Schlepper. Schon am Tag hängen sie an den Zäunen zur Strasse, überklettern sie hin- und herüber. Nachts dann, in der Schlange zum Schiff: Sie öffnen direkt vor uns in Gruppen zu zehnt oder mehr die LKWs und schieben blitzschnell einen Flüchtenden hinein. Warum sind die LKWs nicht verschlossen? Warum die Schleuser auf dem Gelände? Die Polizei-Einsätze halten sich in Grenzen obwohl die Luft voller Blaulicht, weniger mit Sirenengeheul ist. Wir beobachten das mehrfach, an fast allen LKWs. Nur ein Fahrer steigt aus und verjagt die jungen Männer. Kommt ein Polizist in die Nähe, verschwinden sie im Dunkel und über den Zaun.

Es ist gespenstisch.

Bei der Einfahrt zu den Parkplätzen bei den Schiffen werden alle Autos, auch die LKWs von unten und innen, peinlichst abgesucht. Aber den Jungen Mann im LKW vor uns – will den weder der Fahrer noch der Kontrolleur finden?

Es bleiben viele Fragen.

Das Schiff

Es heisst »Elyros«, benannt nach einer einst bedeutenden antiken Stadt auf Kreta. Gegraben wurde dort offenbar noch nicht.

Elyros (Ἔλυρος in Greek) is an ancient city, located in southwest Crete, on Kefala Hill near the village of Rodovani. It has not been excavated. Elyros was flourishing at least as early as the Greek Classical Period, e.g. 500 to 350 BC.[1] In the Classical Period Elyros was the most important ancient city in southwestern Crete, having about 16,000 inhabitants. It was an industrial and commercial city with large weapons production. Syia and Lissos were its harbours. Apollo, Phylakides and Philandros, sons of Apollo and nymph Akakallida, were worshiped there.

Wikipedia

Dafür haben wir aber eine hervorrage Aussenkabine auf einem nahezu leeren und bestens ausgestatteten Schiff. Die Betten sind bequem und halten uns bis zum nächsten Morgen gefangen.

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