Sonntag, 05.08.2018, 20:03:18 :: Baška Voda, Pension Palac
Sonntag, 02.12.2018, 23:01:02 :: Galanado
Bis Baška Voda sind es nur 215 km, weiter will ich heute nicht kommen. Vorausgesetzt, ich bekomme dort ein Zimmer, was allerdings sehr unwahrscheinlich ist, jetzt im Hochsommer. Aber davon später.
Šibenik, Primošten, Trogir, Split …
… lasse ich alle rechts liegen. Die Strasse ist fast immer frei, störend immer wieder nur die Camper. Die immer wieder einladenden Ausblicke auf Meer und vorgelagerte kahl-graue Inseln wechseln sich ab mit der drögen Fahrt durch die Pampa.
Nur, lange vor Omiš, dem alten Piratennest, gibt’s einen kilometerlangen Stau. Erst in Omiš selbst wird dann der Grund erkennbar: Der Verkehr auf der Kreuzung wird von mehreren hektisch rudernden Trillerpfeifenpolizisten geregelt. Menschenmassen, mit Sack und Pack, Kinder mit Plastikkram – aber kein Wegegeld …
Aber als ich die Kreuzung überquert habe läuft alles wie von selbst – ein Wunder und schöne Erinnerungen an damals, als wir im Schatten dieser Alleebäume gefrühstückt haben …
Selbst der kleine Ort Marina, wie der Name schon sagt, ein – einst – kleiner Hafen mit ein paar Häusern, vor dem Meer versteckt, weit hinten in einer kleinen Bucht, ist völlig übervölkert, Boote ohne Ende, Badende an allen freien Stellen entlang der Strasse.
Ich überdenke die nunmehr dreizehn Jahre auf dieser Balkanstrecke: Neue Strassen, neue Hotels, Restaurant, Apartments an jeder Ecke. Die eh‘ schon karge Landschaft verwüstet …
Wenn die Menschen, die hier wohnen, wirklich etwas davon hätten. Aber die unansehnlichen Klötze sind gewiss keine Familienprojekte der Ansässigen. Wenn, wenn, wenn …
Nach Baška Voda …
… geht es dann bald ab, es liegt nördlich von Makarska, einem der kroatischen Eldorados. Aber dass auch Baška Voda überfüllt sein könnte …
Sie haben im Palac tatsächlich ein Zimmer frei, ja sogar ein Zwei-Zimmer-Apartment für 60€, bei Barzahlung 55€ … Es mag im ersten Moment widersprüchlich sein, aber es sind letztendlich diese Preise, die es mir erlauben hier zu bleiben, denn das Publikum stammt ganz überwiegend nich aus aller Herren Länder, selten ein Wort Englisch oder gar Französisch. Italienisch ja, aber das sind meist Camper. Mit anderen Worten: 55 € sind wohl zu viel für Kroaten.
Aber es ist voll hier, fast überfüllt. Ich merke das aber erst richtig am Abend, als sich alles auf die Hafenpromenade ergiesst. Zunächst kann ich in Ruhe und im Schatten meinen Cappuccino geniessen, gepaart mit Kaltem …
Mit dem Parken war es zuvor jedoch erst einmal so eine Sache in all dem Gewühle – Parkplätze, wie ich es bisher gewohnt war, gibt es keine. Ich kam schliesslich auf dem öffentlichen Parkplatz unter. Die Freikarten hatte das Hotel bereits alle vergeben, aber man versicherte mir, dass sie das am nächsten Morgen schon geregelt kriegen. Naja, drauf fahren war sehr einfach. Hoffentlich wird das morgen früh umgekehrt auch so sein.
Volksfest
Was ich am Abend dann geboten kriege, ist lokales Brauchtum im Überfluss. Die gesamt Hafenpromenade steht voller Buden, Kinder »reiten« auf Kuschelpferden, -giraffen und -bären im Kreis, dirigiert von Mama, Papa oder Oma. Und ob das kurze aber fulminante Feuerwerk hier erfunden wurde, sei’s drum, es ist schön, gefühlt weit draussen über dem Meer. Und das Konzert, die Musik, der Chor – einfach mal reinhören …