Mittwoch, 17.04.2019, 18:47:31 :: Agia Kyriaki (Parga)
Morgens nach dem Frühstück kommt F., wir unterhalten uns sehr lange über Familie und was alles passiert ist in den vergangenen Jahren. D., ihr Mann, ist schwer angeschlagen, Wirbelsäule und rechtes Knie. Die OP an der Wirbelsäule kostet ca. 20.000€.
Beide Söhne und F. arbeiten in den Oliven: Schneiden, Holz häckseln den Schnitt als Dünger, verteilen ihn, mähen, spritzen die Bäume mit biologischem Insektenvernichtungsmittel – es ist viel harte Arbeit.
D. bringt uns noch einen Eimer Oliven vorbei, der zusammen mit dem grossen Beutel voller Zitronen im Senfle verschwindet; immer wieder sind alle erstaunt, was da reingeht.
Für das Hotel bezahlen wir 55 €, einschliesslich aller Cappuccinos. Und dann geht es weiter nach Norden.
Wir überqueren nach kurzer Fahrt den wasserreichsten Fluss Griechenlands, den Acheloos. Er bildet das riesige fruchtbare Delta, in dem auch unsere Freunde aus Aitoliko ihre ca. 700 Olivenbäume pflegen, ein Paradiesgarten, rau, weit, ja endlos …
Acheloos (griechisch Αχελώος) ist der Name des wasserreichsten Flusses in Griechenland. Er ist 217 km lang und damit der zweitlängste Fluss in Griechenland nach dem Aliakmonas. Der Acheloos durchfließt die Regionen Epirus, Thessalien und Westgriechenland.
Vonitsa
In Vonitsa müssen wir Halt machen. Es war unsere erste Reise mit dem Auto nach Griechenland, als wir hier übernachteten und es war der Ausgangspunkt unserer Reise ins Märchenland Albanien, nach Butrint.
Wer sich umschaut, wird auch die Festung von Vonitsa bemerken, die wuchtig auf dem Hügel liegt, noch immer unbesucht …
Nach dem obligatorischen Capp … geht’s durch den Unterwasser-Tunnel von Prevesa zum nächste Ziel, das
Nekromanteion bei Mesopotam
Es ist die einzige wirkliche Attraktion heute. Aber der Zugang zur Unterwelt ist schliesslich für einen Tag auch ausreichend. Das Nekromanteion gilt nach manchen Quellen tatsächlich als eines der mystischen Tore zum Hades. Wir sind also gespannt und hinterher sehr beeindruckt.
8 € zahlen wir zwei Rentner. Der Herr an der Kasse kann etwas Deutsch, nichts besonderes zunächst …
Unter den Ruinen einer im 18. Jahrhundert erbauten Kirche Johannes des Täufers und dem benachbarten Friedhof entdeckte der griechische Archäologe Sotirios Dakaris 1958 bis zu 3,35 m dicke Mauern, die einen 22 m² großen unterirdischen Raum umschlossen. Diese Strukturen interpretierte er als das Zentrum des Totenorakels von Ephyra, das von Homer und Herodot erwähnt worden war, dessen genaue Lage aber bis dahin unbekannt gewesen war.
Alle Bilder hier in Google Fotos.
Am Ende des Rundgangs erstehe ich Literatur für 6 €. Der Hüter des Hades hat schon alles abgeschlossen, macht aber dazu wieder auf. Später, als auch das französische Ehepaar das Gelände verlassen und er endgültig geschlossen hat und an uns vorbei zu seinem neben uns parkenden Auto geht, verabschiedet er sich nach einem Blick auf unser Nummernschild mit einem freudigen »Bietigheim-Bissingen!« – Gastarbeiter überall, und daher das Deutsch …
Später Ammoudia, der als besonders schön gepriesesene Badeort unten an der Mündung des Acheron am Meer kann man hingegen vergessen, ein reiner, jetzt noch toter als toter, Touristenort.
Das Delta durchfahren wir in Richtung Parga.
Aber schon auf dem Weg hinunter nach Parga finden wir in Agia Kyriaki diese nette Pension Aliki und beziehen zwei große Zimmer mit allem Drumunddran für 35 €.
Die freundliche Wirtin fragt noch, ob Sie uns die Heizung anstellen soll, was ich Angesicht der gerade herrschenden Temperaturen fast entrüstet verneine. Am späten Abend und erst recht am nächsten Morgen dann verstehe ich die Frage aber gut.
Zum Abendessen fahren wir ihr Anraten weiter hinunter und landen versehentlich im Lichnos Panorama und nicht im empfohlenen Limnos ihres Bruders. Mittelmässiges, nicht preiswertes Essen wird uns als einzigen Gästen serviert – schade.