* Rund Europa 2019 (5), 11. Tag: Kamera Vourla – Rafina

Freitag, 13.09.2019, 22:54:10 :: Nea Makri, Mati Hotel

Beim Frühstück fragen wir die Besitzerin Maria, wo und wie lange sie in Deutschland war, da sie sehr gut Deutsch spricht. Nur einmal zu Besuch, meint sie verschmitzt, sie habe lange in der Schweiz (St. Moritz) in Hotelbetrieben gearbeitet, jetzt habe sie seit diesem Jahr dieses Hotel übernommen und hoffe, dass auch im Winter Gäste kommen. Wenn es nicht laufe, gingen sie und ihr Mann/Partner zurück in die Schweiz.

Und nun das Wetter

Seit gestern Abend ist es bewölkt. Wir fahren bei leichtem Regen los, in der Ferne hören wir Donner.

Starker Regen kommt dann unterwegs, wir halten in einer Autobahnparkbucht, weil der Wischer natürlich ausfällt; das kennen wir seit Jahren. Später wird’s dann wieder schön, je weiter wir nach Süden kommen.

Daher also doch der Abstecher nach Euböa. Ich will über die weltweit schmalste Meerenge fahren, vierzig Meter sind es nur.

Kurzer Besuch auf Euböa

Die Anfahrt hinunter ans Meer nach Chalkis ist das spektakulärste, die Brücke hinüber auf die Insel fast unsichtbar, der Verkehr sehr dicht, Parkplätze Mangelware. Aber wir finden einen für 3 €. Den Stadtrundgang schenken wir uns für diesmal – wegen Hitze.

Von den elf ursprünglichen Moscheen ist nur die Emir Zade-Moschee erhalten geblieben – und das ohne Minarett. Sie erweckt unsere besondere Neugier, denn sie ist auf der Tafel für den Stadtrundgang nicht zu finden … Wie finde ich das denn?

The Chalkis mosque belongs to the architectural style of single-domed mosques, as do most of the mosques within Greek lands and the Balkans.

medievalroutes.gr

Opposite, is the impressive fountain of Khalil, from the same period. It is one of the nineteen public fountains that were built during the Ottoman period, and are also mentioned by Evliya Çelebi. The fountain, decorated in elaborate Arabic style reliefs, also has inscriptions.

medievalroutes.gr

Gut, die beworbenen Loukomades vorne an der Ecke finden auch unser Interesse, aber wir hatten schon bessere.

Dann eine lange Irrfahrt durch fast nur Einbahnstrassen nach Süden zur zweiten Brücke, die uns wieder ans Festland bringt; ein irrer Verkehr.

Mehr wollte ich zunächst mal nicht, einfach der erste Eindruck war wichtig und ausreichend.

Wir verlassen die Autobahn schnell wieder und wählen den Weg über Marathon. Wir sind mal wieder erstaunt wie bergig es hier ist, …

… passieren eine der Schluchten über eine putzig-schmale Brücke inmitten schöner Gebirgszüge.

Aber nachdem die Sage vom Marathonläufer ja eine erfundene Geschichte zu sein scheint, erwarten wir vom Ort nicht mehr; gut, ein »Marathon-Museum« wird ausgewiesen, aber wir belassen es bei der Kenntnisnahme.

So krönen wir den 13. September

Unterwegs unke ich schon wegen des starken Windes, dass wohl keine Fähre gehen wird. Und so ist es, als wir Rafina erreichen.

Es ist ja schliesslich Freitag, der 13.

Neun Beaufort und keine Fähre, wie es zu erwarten war. Frühestens Montag wohl, meinen sie am Ticketschalter.

Wir suchen also ein Hotelzimmer, aber auch das war nun zu erwarten: Alles belegt beziehungsweise möchte das »Avra Hotel« 120 Euronen sehen, ohne Frühstück versteht sich und ohne Kurtaxe.

Wir fahren zurück Richtung Marathon und klappern alles ab: belegt, belegt, ausgebucht. Im Mati Hotel dann nach einigem Würgen und Umbuchen: Ein Zimmer im 5. Stock ist frei für 2 Nächte, 90 € + 3 € Kurtaxe, inkl. Frühstück. Was macht man als herrenloser Hund? Man akzeptiert und wir ziehen ein. Der Aufzug in den 5. Stock ist hilfreich.

Das Hotel steht in der Gegend, wo letztes Jahr die heftigen Brände die Menschen ins Meer getrieben haben und über 100 Tote zu beklagen waren. Vor wenigen Tagen brannte es hier wieder. Die Dame am Empfang spricht sehr gut Deutsch und meint dazu, sie seien sehr froh, dass sie noch leben.

Wir also oben im 5. Stock, Blick vom Balkon direkt nach Nord beziehungsweise NNO, woher auch der Wind bläst; heulender Wind aber die Balkontüre bleibt offen, er ist eher warm und bleibt im Wesentlichen draussen.

Nachtrag Samstag, 14.09.2019, 23:12:32 :: Mittlerweile ist es sehr wahrscheinlich, dass auch am Sonntag keine Fähre nach Naxos die Häfen hier verlassen wird. Zum Glück können wir eine Nacht nachbuchen. Das ist nicht selbstverständlich, den ganzen Tag quoll die Eingangshalle förmlich über vor gestrandeten Touristen und ganzen Gruppen.

Links:

Über die verheerenden Brände 2018 und 2019:

Google-Fotos

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