* Rund Europa 2022 (1), 1. Tag: Naxos – Piräus – Agia Anna – Livadia

Freitag, 06.05.2022, 21:30:13 :: Livadia

Mit einem Tag Verzögerung sind wir dann losgekommen, heute Morgen pünktlich um 9:30 Uhr.

Die Fähre ist voll mit Kindern und Jung-Jugendlichen, alle brav mit Maske, aber lautstark wie immer.

Der Hafen von Paros

Jahrelang fuhren wir am ersten Tag über Tiva nach Delfi. Also warum schon wieder? Wir versuchen eine ähnliche Strecke wie 2017, südlicher durch hügelige Landschaft, mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Alles ist fett grün, der Ginster blüht glühend.

Sogar Antikes steht hier am Wegrand, das wir Wiedererkennen und das uns sagt, dass wir auf der richtigen Strasse sind.

Ein »Siegesmonument« steht hier etwas verlassen, verrät uns eine schon fast unleserlixhs Schild

Ob das blecherne Standbild ganz in der Nähe einen Bezug zum »Victory Monument« herstellen soll?

Ziel ist aber heute nicht wieder Delfi sondern das kleines Nest Agia Anna, mitten im Gebirge, nichts besonderes, aber es gibt dort ein Hotel Athina. Mit Schwimmbecken. Sagen die schmucken Fotos im Internet. Das interessiert mich doch.

Wir albern kurz vor dem Erreichen unseres Tagesziels herum – vielleicht hat es noch nicht offen, der Pool ist sicher noch leer oder zu kalt, kein Zimmer frei … Auf den letzten Kilometern begegnen uns Strassenmarkierungen, kleine Zelte am Strassenrand alle paar Kilometer und Plakate, die uns deutlich darauf hinweisen, dass an diesem Wochenende hier eine Art Marathonlauf (hinauf nach Agia Anna am Ende?) stattfinden wird.

Das Hotel findet Google Maps sofort, einige Pkw stehen schon dort auf dem Parkplatz, das Hotel ist also auf.

Und ein Hubschrauber steht da auch in der Wiese.

Die Hoteltüre ist allerdings verschlossen, keine Klingel, nichts. Aber eine Telefonnummer. Da meldet sich eine junge Dame. Nein, heute für eine Nacht sein nichts frei. Für zwei Nächte? Nein auch nicht. Kurz: Es ist klar, die Realität hat unser Gealber deutlich überholt: Das Organisationskomitee des Marathon hat sich hier fürs Wochenende eingemietet, der Hubschrauber wird die Läufer mit Herzattacke morgen ins Hospital nach Tiva oder wohin immer bringen …

Was tun? Ich habe fast immer einen Plan B in petto. Der heisst in diesem Fall Livadia, dort gibt’s mehrere Hotels und nette Kneipen, Wasserfälle, alte Wassermühlen, ein Orakel, verspricht Google …

Nach knapp 30 Kilometern sind wir dort, fahren beim 4-Sterne-Hotel Livadia vor, buchen ein Zimmer nach Hinten wegen des Strassenlärms und sind zufrieden.

Und hungrig, denn das, was man auf der Fähre so kauft macht nicht so richtig satt.

Wir ziehen also los, Richtung Platia.

Dort reiht sich ein »Coffee Place« an den andern, alle gut besucht. Nur eine einfache oder auch gehobenere Taverne suchen wir vergebens. Die Stadt macht einen traurigen Eindruck: Leere, beschmierte Ladengeschäfte signalisieren deutlich: Die Krise ist nicht überwunden, auch wenn Griechenland seine Schulden vorzeitig getilgt hat. Wir drehen um und bleiben an einem der kleinen Tischchen eines Souflaki-Stands hängen und essen dort reichlich für nicht einmal 15 €.

Und so gesättigt sitze ich nun im Hotelzimmer und berichte vom ersten Tag von Rund Europa 2022. Morgen geht es weiter nach Aitoliko, sozusagen ein Kardinalstützpunkt.

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