* Rund Europa 2022 (1), 2. Tag: Livadia – Aitoliko

Samstag, 07.05.2022, 19:36:36 :: Aitoliko

Irgendwie scheint diese Reise unter keinem guten Stern zu stehen. Gestern das voll belegte Hotel, heute schon am Morgen eine ergebnislose Irrfahrt durch Livadia. Wir wussten, was wir wo sehen wollten, auf der Karte war alles ganz einfach. Alleine, das GPS liess uns total im Stich, auf allen Geräten, in allen Programmen. Nur die Aufzeichnung klappte hervorragend, wie die beiden Bilder mit der Trackingroute zeigen. Am Satellitenempfang kann es also nicht gelegen haben. Fazit: Frust am Morgen, eine Menge Zeit und Benzin vertan, keine Sehenswürdigkeiten heute früh. Aber das war noch nicht alles, wie sich später herausstellen sollte.

Ach ja, und das Frühstück: Es sah zwar alles sehr reichhaltig aus, war aber qualitativ nicht so, dass ich es essen konnte oder auch nur mochte.

Schade, aber wir leben lange genug in Griechenland um zu wissen: Es muss sich irgendwie lohnen, man muss irgendwie durchkommen durch die Krise und die Coronazeit. Insofern liegt es dann doch eher an mir, unzufrieden aufzustehen.

Einwurf zu den folgenden Bildern: Sie sind fast alle aus dem fahrenden Auto durch die schmutzige Windschutzscheibe entstanden und das sieht man leider …

Zunächst schaffen wir es immerhin, die Stadt zu verlassen, zwar nicht in der gewünschten Richtig, aber immerhin. Was ich unterwegs zumindest streifen wollte, liegt weitab woanders. Aber wir haben dann doch eine sehr reizvolle Fahrt durch die Bergwelt südlich des Parnass, hinab nach Itea.

Was immer wieder imposant in den Himmel ragt sind die vielen Windräder auf fast allen Bergrücken und Gipfeln. Sie haben alle Wunden in der Landschaft erzeugt, die aber sicher in ein paar Jahren wieder geheilt und überwuchert sind. Über allem thront natürlich der schneebedeckte Parnass. Skifahrer gibt es aber jetzt im Mai keine mehr.

Auf den Hochebenen grasen viele Schafherden. Die Hunde sind überall und bestens trainiert. Bei offenem Seitenfenster anzuhalten könnte gefährlich sein.

Irgendwo hier haben offenbar Partisanen heroisch gekämpft. Oft waren es ja Kommunisten, die man »nach getaner Arbeit« im Bürgerkrieg von rechts entsorgt hat. Die Junta war dann 1967 die »Krönung« des Ganzen.

Und irgendwann dann der erste Blick hinab in den Golf von Korinth.

Am Ende erreichen wir

Itea

Itea ist irgendwie schon auf Tourismus aus, ob das immer gelingt, lässt sich jetzt Anfang Mai wohl noch nicht beurteilen. Aber ein paar Eindrücke können nicht schaden.

Das nächste Missgeschick

Ich schrieb ja eingangs schon, dass heute nicht alles glatt lief. Auf dem Weg Richtung Nafpaktos leitet uns Google wieder auf die Umgehungsstasse. Als ich das bemerke, ist es zu spät. Eigentlich wollte ich endlich einmal die venezianische Festung von Nafpaktos ansehen, die im Internet schlecht dokumentiert ist. Zur Erinnerung: Die Schlacht von Lepanto (Nafpaktos) fand hier 1571 statt.

So geht es eben vorbei an Andirrio und der Brücke hinüber zur Peloponnes nach

Mesolongi

Nach Überquerung des Evinos, in dessen Delta Mesolongi und unser Zielort Aitoliko liegen, erleben wir die das letzte Missgeschick des Tages: Obwohl am entscheidenenden Kreisverkehr das Schild nach Messolongi verhängt ist und wir auf die neue Autobahn gezwungen werden sollen, bestehe ich auf der alten Landstrasse. Das klappt nach einigem hin und her endlich. Bis zu der Stelle, wo es erneut über den Evinos geht. Oder ging. Die Brücke ist entweder eingestürzt oder wird renoviert, jedenfalls ist sie gesperrt und wir müssen zurück auf Start und eben doch die Autobahn nehmen.

Wenigstens die Ausfahrt nach Mesolongi nehmen wir richtig und vorbei am Stadttor, der putzig hohen Stadtmauer und den Salinen landen wir schliesslich wohlbehalten in unserem Hotel Alexandra in Aitoliko.

Aitoliko

Hier sind wir sozusagen »zuhause«, wie an so vielen Orten in Europa. Man kennt sich, wir treffen unsere Freunde, gönnen uns beim Sonnenutergang zum Cappuccino einen leckeren Apfelkuchen und gehen später am Abend auf der Platia zum nächsten Cappuccino und zum Abendessen.

Ein wenig Lokales über Aitoliko findet sich hier. Das Hotel kostet immer noch 50 €, aber es gibt jetzt ein richtiges Frühstück für 5 € pro Person. Das ist neu, ja revolutionär. Als weitere Gäste erkennen wir ein Paar mit Motorrad und Seitenwagen aus Coburg, die aber erkennbar nur mit sich selbst beschäftigt und an Konversation nicht interessiert sind. Was braucht man Deutsche, wenn man unter Griechen ist?

Die Kinder toben mir Riesengeschrei, die Eltern nehmen es gelassen, wie in Griechenland üblch.

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